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by Du Fu 杜甫 (712–770)
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Gottfried Böhm (1845–1926): Des Feldherrn Wegzug
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Der Feldherr hat verlaßen Gar traurig der Freundin Haus, Gar traurig ist er gezogen Zum Thor der Stadt hinaus. Dahin ist er gezogen, Zu schlafen in flüchtigem Zelt, Da träumt er von der Freundin Fern in der weiten Welt. Horch! plötzlich weckt ihn ein Rauschen, Als wehte durch's Laub der Wind, Er stützt das Haupt auf die Hände Und lauscht empor und sinnt. Die Kleider sind es von Seide Der Freundin, die zu ihm gekehrt, D'rum glaubt' er, er habe das Rauschen Des welken Laubes gehört. "Hat meine Seele verloren, Du gibst sie mir wieder schnell, Nicht minder staunt ich, schmölze Der Schnee vom Berge zur Stell." So hat der Feldherr gesprochen, Als er sie wiedersah, Und innig sich zu ihm neigend Entgegnet die Freundin da: "Ich weinte am westlichen Fenster, Da flog eine Schwalbe vorbei, Gerührt von meinen Thränen Bot Flügel sie mir zur Leih'; Und hurtig bin ich geflogen, So hurtig her zu Dir, Daß Schildkröt' gewesen wäre Dein Schlachtroß neben mir!"–
in: Böhm, Gottfried. Chinesische Lieder aus dem Livre de Jade von Judith Mendes. In das Deutsche übertragen von Gottfried Böhm. München: Theodor Ackermann, 1873. p. 97f.