狂犬
Kong Pingzhong 孔平仲 (ca. 1044–)
吾家有狂犬,其走如脫兔。 撐突盤盂翻,搜爬堂廡汙。 逢人吠不止,雞噪貓且怒。 固難在家庭,只可守村墅。 不見已半年,意謂少懲懼。 昨日至城東,搖尾喜若赴。 銜衣復抱膝,屢叱不肯去。 一躍數尺高,其強乃如故。 豈惟性則然,汝分亦天賦。 未聞有驊騮,蹄嚙棄中路。 安敢攜汝歸,重令兒女怖。
Der Hund Alfred Forke (1867–1944)
— in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 152-153.
Ich hatt' einen Hund im Hause, Er war ein wilder Gesell', Und laufen konnt' er gewaltig Wie ein fliehender Hase so schnell. In seinem Ungestüme Stieß Schüsseln und Teller er um, In allen schmutzigen Ecken Des Hauses kroch er herum. Er hörte nicht auf zu bellen, Wenn jemand vorüberging. Die Hühner begannen zu schreien, Die Katze zu fauchen anfing. Ihn länger im Haus zu behalten, Ich wirklich unmöglich fand. Ich mußte fort ihn schicken Nach meinem Gut, auf dem Land'. Seit einem halben Jahre Hatt' ich ihn gesehn nicht mehr Und dachte, daß wohl ein wenig Er zahmer geworden wär'. Als ich zufällig nun gestern Im Osten der Stadt mich befand, Da kam er voller Freude Schweifwedelnd herbeigerannt. Er zerrte an meinem Kleide, Schmiegte ans Knie sich dicht. Ich jagte fort ihn nochmals, Doch er verließ mich nicht. Dann sprang er mehrere Fuß hoch In einem Satze empor. Ich sah, die alte Wildheit, Sie war noch wie zuvor. "Sollt' dieses nur ein Fehler In deinem Charakter sein, Und ward nicht vom Himmel beschlossen, Dies Wesen dir zu verleihn ?" "Ich habe nie vernommen, Daß, weil es schlug und biß, Ein Roß aus edlem Stamme Man auf die Straße stieß". "Und dennoch, wie könnt' ich es wagen, Dich mitzunehmen jetzt, Da du die Knaben und Mädchen Wieder in Angst versetzt".