未定
Su Shi 蘇軾 (1037–1101)
Auf dem Yang-tse Vincenz Hundhausen (1878–1955)
— in: Hundhausen, Vincenz. Chinesische Dichter in deutscher Sprache. Peking, Leipzig: Pekinger Verlag, 1926. p. 58.
Auf den Wellen spielt der West, In des Berges breiten Rücken Bis der helle Mond sich fest, Zwingt ihn, sich mit Glanz zu schmücken. Meine Dschunke gleitet sacht, Mich nach Su-An-Djeng zu bringen, Während durch die klare Nacht Aus Su-An-Dzo die Hörner klingen. Sie begleiten meine Fahrt Treulich, ohne zu ermüden; Freundesstimmen, traut und zart, Nehme ich mit mir nach Süden. An dem andern Ufer lauscht Noch mein Ohr auf ihre Weise, Und des Stromes Welle rauscht Zu der Melodie ganz leise. Glaubt man, daß derselbe Klang Allerorten gleich ertöne? Wenn er aus der Heimat schwang, Trägt er eigene, süße Schöne. Wie das Lied mich traurig macht! Selbst ein Drache müßte weinen. Wie vertraut mir durch die Nacht Baum und Strauch am Strom erscheinen! Sollt' ich einst der Fremde müd Wieder diese Ufer streifen, Muß dasselbe, süße Lied Grüßend an das Herz mir greifen.