春雪 "片片驅鴻急"
Han Yu 韓愈 (768–824)
片片驅鴻急,紛紛逐吹斜。
到江還作水,著樹漸成花。
越喜飛排瘴,胡愁厚蓋砂。
兼雲封洞口,助月照天涯。
暝見迷巢鳥,朝逢失轍車。
呈豐盡相賀,寧止力耕家。
Frühlingsschnee Erwin von Zach (1872–1942)
— in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 294.
Die Flocken eilen schnell dahin wie fliegende Schwäne; in wildem Durcheinander werden sie vom Winde nach einer Seite getrieben.
Fallen sie in den Strom, werden sie wieder zu Wasser; auf den Bäumen erscheinen sie uns allmählich wie Blüten.
Die Leute von Yüeh (im Süden) freuen sich, dass die fliegenden Flocken die bösen Miasmen vertreiben; die Tartaren (des Nordens) klagen darüber, dass der Schnee den Sand der Wüste hoch überdeckt.
Zusammen mit den Wolken verstopft der Schnee die Oeffnungen der Berghöhlen; er hilft dem Mond den ganzen Horizont zu erhellen.
Wenn er abends erscheint, finden die Vögel den Weg zu ihren Nestern nicht; wenn er einem morgens überkömmt, verliert der Wagen die Radspuren der Strasse.
Ein starker Schneefall zeigt an, dass das Jahr sehr fruchtbar werden wird; dazu können sich alle Leute gratulieren, nicht etwa nur die Bauern.