奉和庫部盧四兄曹長元日朝回
Han Yu 韓愈 (768–824)
天仗宵嚴建羽旄,春雲送色曉雞號。 金爐香動螭頭暗,玉佩聲來雉尾高。 戎服上趨承北極,儒冠列侍映東曹。 太平時節難身遇,郎署何須歎二毛。
In ehrerbietiger Erwiderung (unter Benützung desselben Reimes) eines Gedichtes meines älteren Kollegen Lu Ting, Sekretärs im Schatzamt, über seine Rückkehr von der Neujahrsaudienz Erwin von Zach (1872–1942)
— in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 251.
Die kaiserlichen Paraphernalien werden während der Nacht vorbereitet, und die mit Federn geschmückten Banner aufgestellt. Die Frühlingswolken zeigen zuerst den Morgenglanz, und die Hühner lassen ihren Morgenruf ertönen. Aus den goldenen Weihrauchgefässen steigen Düfte auf, die Drachenköpfe der Treppengeländer liegen noch im Dunkeln. Der Klang von Gürtelgehängen (der Minister) nähert sich, und die Fasanenfächer erscheinen hoch im Morgenlichte. Die (in Kriegsausrüstung) gekleideten Garden eilen herbei, um sich rings um den Thron schützend aufzustellen. Die Zivilbeamten ordnen sich in Reihen (westlich vom Throne) gegenüber den im Osten aufgestellten Offizieren. Eine Periode des Friedens (wie diese) zu erleben, ist für uns ein besonderes Glück. Wozu also seufzen, selbst wenn man in einer kleinen Beamtenwürde alt geworden ist?