和裴僕射相公假山十一韻
Han Yu 韓愈 (768–824)
公乎真愛山,看山旦連夕。 猶嫌山在眼,不得著腳歷。 枉語山中人,嫓我澗側石。 有來應公須,歸必載金帛。 當軒乍駢羅,隨勢忽開坼。 有洞若神剜,有巖類天劃。 終朝巖洞間,歌鼓燕賓戚。 孰謂衡霍期,近在王侯宅。 傅氏築已卑,磻溪釣何激。 逍遙功德下,不與事相摭。 樂我盛明朝,於焉傲今昔。
In Erwiderung des Gedichtes des Ministers P'ei Tu (Herzogs von Chin-kuo) auf den künstlichen Berg seines Gartens (in 11 Reimen) Erwin von Zach (1872–1942)
— in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 193.
Du, o Herzog, liebst wirklich die Berge, Du blickst auf sie von Morgen bis Abend. Du kränkst Dich allein darüber, die Berge nur vor Augen zu haben und sie nicht auch betreten zu können. Du gabst wiederholt Leuten in den Bergen den Auftrag, Dir Steine aus den Felsschluchten mitzubringen. Wenn sie kamen und Deine Wünsche erfüllten, kehrten sie sicher mit Deinen Geschenken (Gold und Seide) wieder in die Berge zurück. Vor Deinen Fenstern wurden eines Tages diese Steine aufgehäuft und dann nach Massgabe ihres Aussehens im Garten verteilt. Es gibt jetzt dort Höhlen wie von Geistern vertieft, und Felswände wie vom Himmel gespalten. Den ganzen Tag sitzt Du nun zwischen diesen Felswänden und Höhlen und gibst Gastmähler mit Musik Deinen Freunden und Verwandten. Wer würde glauben, dass die Ruheplätze eines Hêng- oder Huo-Berges (Wen-hsüan 26/29) jetzt so nahe den Häusern von Prinzen und Grafen wären? Der später zum Minister erhobene Fu Yüeh (B.D. No. 604) war erst ein niedriger Maurer, der in einer Felswildnis arbeitete (Legge III, 251); der im reissenden Po-hsi angelnde T'ai-kung (B.D. No. 1862) war ein Fischer. Du aber wandelst hier über Deinen künstlichen Berg, nachdem Du Dir bereits hohe Verdienste erworben hast; und keinerlei Staatsgeschäfte stören Dich mehr. Du freust Dich der Weisheit unseres jetzigen Herrschers und kannst daher von hier aus (Legge IV, 299) voll Stolz auf die Leute der Gegenwart wie der Vergangenheit blicken.