譴瘧鬼
Han Yu 韓愈 (768–824)
屑屑水帝魂,謝謝無餘輝。
如何不肖子,尚奮瘧鬼威。
乘秋作寒熱,翁嫗所罵譏。
求食歐泄間,不知臭穢非。
醫師加百毒,熏灌無停機。
灸師施艾炷,酷若獵火圍。
詛師毒口牙,舌作霹靂飛。
符師弄刀筆,丹墨交橫揮。
咨汝之冑出,門戶何巍巍。
祖軒而父頊,未沫於前徽。
不修其操行,賤薄似汝稀。
豈不忝厥祖,靦然不知歸。
湛湛江水情,歸居安汝妃。
清波為裳衣,白石為門畿。
呼吸明月光,手掉芙蓉旂。
降集隨九歌,飲芳而食菲。
贈汝以好辭,咄汝去莫違。
Ich richte Worte des Tadels an den Malaria-Dämon Erwin von Zach (1872–1942)
— in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 188f.
Aufgelöst hat sich der Geist des Wasserkaisers Chuan-hsü, untergegangen ist er, ohne irgend einen Glanz zu hinterlassen.
Warum bist Du, sein pietätloser Sohn, noch als Malaria-Dämon in gefürchtete Erscheinung getreten?
Die Zeit des Herbstes benützend lässt Du Fieber entstehen, sodass alle alten Leute Dir fluchen.
Du suchst Deine Nahrung inmitten von Erbrochenem und Entleertem und kennst nicht das Widrige von Schmutz und Gestank.
Die Aerzte wenden hundert giftige Arzneien (gegen die Malaria) an und lassen den Patienten sie unaufhörlich riechen und schlucken.
Jene die mit Moxa heilen, gebrauchen Beifusspflanze zum Kauterisieren, und ihr Vorgehen ist so grausam wie das Einkreisen des Wildes durch Feuer bei der Jagd.
Die Exorcisten gebrauchen virulente Sprache, und ihre Zungen bewegen sich mit blitzartiger Geschwindigkeit.
Die mit Zauberformeln arbeiten, verfassen schriftliche Talismane, die verworrene, mit roter und schwarzer Tinte geschriebene Schriftzüge aufweisen.
Ach ich bedaure Deine Vorfahren, wie mächtig ist doch Deine Familie gewesen!
Dein Ahne war Hwang-ti, Dein Vater war Chuan-hsü, Du bist der letzte Spross eines früher glanzreichen Geschlechtes.
Und weil Du Deine Lebensführung nicht bessern konntest, bist Du so tief gesunken wie wenige.
Entehrst Du dadurch etwa nicht Deine grossen Vorfahren (Legge IV, 564)? Schämst Du Dich denn nicht, dass Du den Rückweg zum Grossen Strome nicht zu finden weisst?
Klar strömt das Wasser des Grossen Stromes; kehre doch dahin zurück, um das Herz Deiner dort weilenden Gattin zu erfreuen.
Die durchsichtigen Wellen mögen Dir zu Gewändern werden, die weissen Steine zur Schwelle Deiner Behausung.
Dort wirst Du den Glanz des Mondscheins trinken und in der Hand die Lotusflagge schwingen.
Opfert man Dir, dann steige herab auf den Ruf der Neun Gesänge (Ch'u tz'u 2), trinke die wohlriechenden Libationen und iss die schmackhaften Früchte (Legge IV, 55).
Diese gutgemeinten Verse widme ich Dir; verlasse uns und sei nicht ungehorsam meinen Worten.