石鼎聯句
Han Yu 韓愈 (768–824)
元和七年十二月四日,衡山道士軒轅彌明自衡下來,舊與劉師服進士衡湘中相識,將過太白,知師服在京,夜抵其居宿,有校書郎侯喜新有能詩聲,夜與劉說詩,彌明在其側,貌極醜,白鬚黑面,長頸而高結,喉中又作楚語,喜視之,若無人,彌明忽軒衣張眉,指爐中石鼎謂喜曰:子云能詩,能與我賦此乎。劉往見衡湘間人說云,年九十餘矣,解捕逐鬼物,拘囚螭蛟虎豹,不知其實能否。見其老,頗貌敬之,不知其有文也,聞此說,大喜,即援筆題其首兩句,次傳於喜,喜踊躍即綴其下云云。道士啞然笑曰:子詩如是而已乎,即袖手聳肩,倚北牆坐。謂劉曰:吾不解世俗書,子為我書,因高吟曰:龍頭縮菌蠢,豕腹脹彭亨,初不似經意,詩旨有似譏喜。二子相顧慚駭,欲以多窮之,即又為,傳之喜,喜思益苦,務欲壓道士,每營度欲出口吻,聲鳴益悲,操筆欲書,將下復止,竟亦不能奇也,畢即傳道士,道士高踞大唱曰:劉把筆,吾詩云云,其不用意而功益奇不可附說,語皆侵劉侯,喜益忌之,劉與侯皆已賦十餘韻,彌明應之如響,皆脫穎含譏諷。夜盡三更,二子思竭不能續,因起謝曰:尊師非世人也,某伏矣,願為弟子,不敢更論詩。道士奮曰:不然,章不可不成也,又謂劉曰:把筆來,吾與汝就之。即又唱出四十字為八句,書訖使讀,讀畢,謂二子曰:章不已就乎。二子齊應曰:就矣。道士曰:此皆不足與語,此寧為文邪,吾就子所能而作耳,非吾之所學於師而能者也,吾所能者,子皆不足以聞也,獨文乎哉,吾語亦不當聞也,吾閉口矣。二子大懼,皆起立床下拜曰:不敢他有問也,願聞一言而已。先生稱吾不解人間書,敢問解何書,請聞此而已。道士寂然,若無聞也,累問不應,二子不自得,即退就座,道士倚牆睡,鼻息如雷鳴,二子怛然失色,不敢喘,斯須,曙鼓鼕鼕,二子亦困,遂坐睡,及覺,日已上,驚顧,覓道士不見,即問童奴。奴曰:天且明,道士起出門,若將便旋然,奴怪久不返,即出到門,覓無有也。二子驚惋自責,若有失者,間遂詣余言,余不能識其何道士也,嘗聞有隱君子,彌明豈知其人耶。韓愈序。劉師服(進士)、侯喜(字叔退,登貞元進士第,官終國子主簿)、軒轅彌明
巧匠斲山骨,刳中事煎烹(師服)。
直柄未當權,塞口且吞聲(喜)。
龍頭宿菌蠢,豕腹漲彭亨(彌明)。
外苞乾蘚文,中有暗浪驚(師服)。
在冷足自安,遭焚意彌貞(喜)。
謬當鼎鼐間,妄使水火爭(彌明)。
大似烈士膽,圓如戰馬纓(師服)。
上比香爐尖,下與鏡面平(喜)。
秋瓜未落蒂,凍芋強抽萌(彌明)。
一塊元氣閉,細泉幽竇傾(師服)。
不值輸寫處,焉知懷抱清(喜)。
方當洪爐然,益見小器盈(彌明)。
睆睆無刃跡,團團類天成(師服)。
遙疑龜負圖,出曝曉正晴(喜)。
旁有雙耳穿,上有孤髻撐。
或訝短尾銚,又似無足鐺(師服)。
可惜寒食毬,擲此傍路坑(喜)。
何當出灰灺,無計離缾罌(彌明)。
陋質荷斟酌,狹中愧提擎(師服)。
豈能煮仙藥,但未汙羊羹(喜)。
形模婦女笑,度量兒童輕(彌明)。
徒示堅重性,不過升合盛(師服)。
傍似廢轂仰,側見折軸橫(喜)。
時於蚯蚓竅,微作蒼蠅鳴(彌明)。
以茲翻溢愆,實負任使誠(師服)。
常居顧盼地,敢有漏泄情(喜)。
寧依暖熱弊,不與寒涼并(彌明)。
區區徒自效,瑣瑣不足呈(喜)。
回旋但兀兀,開闔惟鏗鏗(師服)。
全勝瑚璉貴,空有口傳名。
豈比俎豆古,不為手所撜。
磨礱去圭角,浸潤著光精。
願君莫嘲誚,此物方施行(彌明)。
Das Kettengedicht vom steinernen Kessel Erwin von Zach (1872–1942)
— in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 305-307.
Ein tüchtiger Steinmetz hat aus einem Berge diesen Steinblock gebrochen, und sein Inneres zu einem Kessel ausgehöhlt, um ihn beim Kochen zu verwenden.
Wenn man seine Griffe fasst, kann man ihn noch nicht emporheben; schliesst man seine Oeffnung, klingt das Geräusch des brodelnden Wassers zeitweilig gedämpft.
Die Drachenköpfe (seiner Griffe) ziehen sich gleichsam zurück, man sieht nur einen dicken Schweinsbauch, der wie geschwollen hervortritt.
Aussen ist der Kessel von Linien trockenen Mooses überzogen, im Innern herrscht die Bewegung stiller Wogen (des kochenden Wassers).
Wenn er kalt ist, gibt er sich zufrieden, in Schweigen zu versinken; wenn unter ihm Feuer angezündet wird, ändert er noch weniger sein keusches Wesen.
Irrtümlich ist dieser steinerne Kessel unter metallene geraten und wird nur zufällig zum Kochen von Wasser verwendet.
Er ist so gross wie die Gallenblase eines Helden, so rund wie das Joch eines Pferdes, das den Streitwagen zieht.
Der obere Teil erinnert an die Spitze eines Weihrauchfasses, der untere Teil ist eben wie eine Spiegelfläche.
Er sieht aus wie eine Herbstmelone, deren Stengel noch nicht abgefallen ist, wie eine Colocasia, die im Winter mit Mühe Sprossen hervortreibt.
Er lässt denken an eine verschlossene Kugel der Urkraft, woraus wie aus einer verborgenen Oeffnung eine Quelle hervorrauscht.
Wenn der Inhalt nicht manchmal ausgegossen würde, wie könnte man die Reinheit seines Inneren erkennen?
Erst wenn wir das Feuer unter einem grossen (gefüllten) Dreifuss anzünden, wird uns klar, dass ein kleines Gefäss (wie unser Steinkessel) schnell voll wird.
Wenn wir die Oberfläche des Kessels genau ansehen, sehen wir keine Spuren eines Meissels; sie ist glatt wie von Natur aus gerundet.
Aus der Ferne betrachtet glaubt man eine Schildkröte mit dem Plane der Hexagramme am Rücken zu sehen, die sich morgens bei Schönwetter nach einem sonnigen Fleck begibt.
Wenn man an beiden Seiten die durchbohrten Griffe und oben den wie einen Chignon emporstehenden Deckel bemerkt,
Glaubt man entweder eine Pfanne mit kurzen Handhaben oder einen Dreifuss ohne Füsse zu sehen.
Oder man glaubt mit Bedauern, es mit einem Spielball zu tun zu haben, der zur Zeit des Han-shih-Festes in ein Loch an der Wegseite geworfen wurde.
Wann wird er endlich aus der Asche herauskommen? Er hat leider keine Möglichkeit sich von Krügen und Töpfen zu trennen (aus denen fortwährend Wasser zugegossen wird).
Der plumpe Stein empfängt immer neue Zugüsse, und weil er nicht viel in sich aufnimmt, schämt er sich, gebraucht zu werden.
Man kann die Arznei der Unsterblichen darin nicht kochen, aber er ist auch durch Hammelsuppe noch nicht beschmutzt.
Die Form seines schwangeren Bauches lässt Frauen und Mädchen lachen, und weil er so wenig in sich fasst, wird er selbst von Kindern verspottet.
Er zeigt nur seine harte, schwere, steinerne Natur und kann dabei kaum einen Liter in sich fassen.
Von der Seite betrachtet, sieht er aus wie eine weggeworfene, nach oben gerichtete Radnabe oder wie ein gebrochenes, plump daliegendes Achsenende.
Manchmal dringt aus einer Oeffnung (des Deckels?), klein wie das Erdloch eines Regenwurmes, das summende Geräusch von Fliegen hervor.
Wegen seines Fehlers leicht überzulaufen, enttäuscht er jene, die voll Vertrauen zu ihm ihn verwenden wollen.
Da er gut behandelt wird, wagt er nicht das Wasser auslaufen zu lassen (ähnlich wie ein Minister die Geheimnisse eines Fürsten nicht ausplaudert, der ihm Vertrauen schenkt).
Lieber will er in der Hitze zugrundegehen statt mit der Kälte Kenntnis zu machen.
Trotz seiner Kleinheit möchte er gerne etwas leisten, aber auch diese kleine Leistung ist kaum erwähnenswert.
Wenn man ihn umkehren will, zeigt er nur plumpen Widerstand; wenn man ihn öffnet oder schliesst, hört man nur tiefe Töne.
Er sieht im Ganzen würdiger aus als ein Opfergefäss im kaiserlichen Ahnentempel, aber er trägt mit Unrecht den traditionellen Namen Ting (Dreifuss).
Wie kann man ihn mit alten Opfergefässen vergleichen, da er doch mit der Hand nicht emporgehoben werden kann?
Man müsste ihn polieren, so dass er Kanten und Ecken verlöre, man müsste ihn ins Wasser legen, damit er glatt und glänzend würde.
Dann, hoffe ich, werdet Ihr über ihn nicht mehr lachen und er dürfte in der Welt Anklang und Verwendung finden.