擬古詩八首 (其三) "幽并重騎射"
Bao Zhao 鮑照 (414–466)
幽并重騎射。少年好馳逐。
氈帶佩雙鞬。象弧插彫服。
獸肥春草短。飛鞚越平陸。
朝遊鴈門上。暮還樓煩宿。
石梁有餘勁。驚雀無全目。
漢虜方未和。邊城屢翻覆。
留我一白羽。將以分虎竹。
Drei Gedichte in Nachahmung klassischer Muster "[Die Männer] von Yu-chou und Ping-chou legen Gewicht auf das Bogenschiessen zu Pferde" Erwin von Zach (1872–1942)
— in: Zach, Erwin von. Die chinesische Anthologie, Harvard Yenching Institute Studies 18. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1958. p. 579f.
[Die Männer] von Yu-chou und Ping-chou (Chihli und Shansi) legen Gewicht auf das Bogenschiessen zu Pferde; auch ich liebte in meiner Jugend um die Wette dahinzusprengen.
An meinem groben Filzgürtel hingen zwei Köcher; der elfenbeinverzierte Bogen wurde in einem geschnitzten Behälter geborgen.
Das zu verfolgende Wild war wohlgenährt und das Frühlingsgras noch kurz; im Galopp durchflog ich das ebene Land.
Morgens ritt ich nach Yen-men, abends kehrte ich nach Lou-fan (in Shansi) zurück, wo ich übernachtete.
[Meine Pfeile] wurden mit solcher Kraft abgeschossen, dass sie (wie einst bei Herzog Ching von Sung) in einem steinernen Brückenpfeiler [stecken blieben]; jeder Vogel (der mich sah) erschrak, [weil er wusste, dass er durch einen Schuss von mir] sein Auge verlieren würde (d.h. ich konnte bogenschiessen wie einst Hou-i; BD No. 667).
Gerade jetzt ist das Han-Reich mit den Hunnen noch im Kriegszustand; die Grenzstädte wechseln wiederholt ihren Besitzer.
Ich habe daher noch einen Pfeil (mit weissem Gefieder) zurückbehalten, um damit Verdienste zu erwerben, die mir das Siegel eines Generals (t'ung-hu-fu) oder eines Statthalters (chu-shih-fu) verschaffen sollen.