Gan chun si shou (2) "Huang tian ping fen cheng si shi" 感春四首 (其二) "皇天平分成四時"
by Han Yu 韓愈 (768–824)
Dynasty: Tang 唐 (618–907)
Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 338.3792.
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Erwin von Zach (1872–1942): Unter dem Eindrucke des Frühlings "Der Himmel hat die vier Jahreszeiten gleich verteilt"
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Der Himmel hat die vier Jahreszeiten gleich verteilt (Ch'u tz'u 8/4). Das Wilde der Frühlingslüfte kann man wirklich bedauern. Mannigfaltige Blüten bilden eine Zierde der Wälder, Kräuter bedecken den Boden. Während wir unter der hellen Sonne sitzen, erschüttert der Frühlingswind die Säulen des Himmels. Die Bienen summen, die Vögel singen, aber sie können nicht lange verweilen. Denn tausend rote Blumenblätter werden vom Winde davon getragen. Ist dieser Frühlingswind etwa nicht ärger als der Herbstreif trotz dessen Grausamkeit, Der nur die alten Blätter vernichtet, was niemand bedauert? - Deswegen müssen wir sofort Wein kaufen und trinken. Und nicht zögern die Welt ausserhalb uns zu verwerfen. Jetzt beginnen wir Lit'aipo und Tufu zu lieben, die keine beengenden Schranken kannten. Und im Zustande eines langen Rausches glänzende Poesien in Menge dichteten. Ch'ü Yüan mit seinem Lisao und seinen andern (24) Gedichten wollte nichts vom Wein wissen. Wie schade ist dies, da er doch herrliche Verse verfasste! (Da er nicht trank) ist er nicht zur höchsten Vollkommenheit gelangt, war dies nicht töricht? - Glücklicherweise leben wir jetzt unter einem Herrscher, dessen tiefe Einsicht an die Weisheit der Yao und Shun erinnert (Legge III, 41). Des Kaisers Regierung (Behandlung aller Lebewesen) geschieht, wie es sein muss. Am frühen Morgen verlasse ich daher ruhig das Haus, um Abends zurückzukehren. Trunken besteige ich das Pferd und kümmere mich nicht darum, ob man weiss, wer ich bin.–
in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 81f.
皇天平分成四時,春氣漫誕最可悲。 雜花妝林草蓋地,白日坐上傾天維。 蜂喧鳥咽留不得,紅萼萬片從雪吹。 豈如秋霜雖慘冽,摧落老物誰惜之。 為此徑須沽酒飲,自外天地棄不疑。 近憐李杜無檢束,爛漫長醉多文辭。 屈原離騷二十五,不肯餔啜糟與醨。 惜哉此子巧言語,不到聖處寧非癡。 幸逢堯舜明四目,條理品彙皆得宜。 平明出門暮歸舍,酩酊馬上知為誰。