Gan chun wu shou 感春五首
by Han Yu 韓愈 (768–824)
Dynasty: Tang 唐 (618–907)
Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 339.3804f.
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Erwin von Zach (1872–1942): Vom Frühling angeregt (fünf Gedichte)
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Die hohen Blüten der Magnolien öffnen sich zuerst. Heute ist es (in diesem Jahr) das erste Mal, dass ich im Freien unter dem blauen Himmel sitzen kann Nachdem ich mein Weib (Liki, ed. Couvreur I, 94) gerufen habe, die helltönende Gitarre zu spielen (Legge III, 87), Beauftrage ich ausserdem mein Kind, klaren Wein herumzureichen. Als die kräftigen Männer zu Kriegsdiensten ausgehoben wurden, hat man mich dazu nicht gewählt. Wegen meiner Wildheit wurde mir keine Gelegenheit gegeben, an den Beratungen des Hofes teilzunehmen. Jetzt nähere ich mich dem Tode (bin schon alt) und werde nur zu unwichtiger Arbeit verwendet. So bleibt mir noch Zeit Gedichte zu machen und die erhabene Regierung in Gesängen zu preisen (Legge III, 90). Seit wann ist der den Frühling bringende Ostwind nach Loyang gekommen? Zu den (hochgehenden) Wogen der Flüsse, zu den (blühenden) Weiden des Ufers ist der Frühling in seinem ganzen Glanz zurückgekehrt. Nur der Kaiserpalast öffnet sich nicht wieder, nachdem er einmal bei Uebersiedlung des Hofes nach Ch'angan geschlossen wurde. Und trotz der neun grossen Strassen herrscht in Loyang kein Verkehr mehr. Während ich nach der Himmelsfurt-Brücke reite, kommt die Morgensonne hervor. Die Türme des Kaiserpalastes erglänzen rot und weiss und zeigen sich gerade in ihren gewaltigen Dimensionen. Mein einsamer Gesang wird von mir wiederholt unterbrochen, doch ich finde niemanden, der mit mir einstimmen möchte. Mein Kummer ist von keiner grossen Bedeutung, wer könnte ihn aber verscheuchen? Die Frühlingsfelder könnten gepflügt werden, die Zeit drängt schon dazu. Die kaiserlichen Truppen sind zur Unterdrückung der Rebellion nach Norden gezogen, wann werden sie endlich zurückkommen? Die Kriegswagen müssen doch zum Heutransport freigegeben werden und (auch sonst) beim Ackerbau helfen. Die Kavalleriepferde werden bald Hunger leiden, wer denkt wohl daran? Der frühere General von Ts'ai-chou (Wu Shao-ch'êng) ist gestorben und dessen Bruder hat seine Vollmacht übernommen. Der Kammerherr P'ei Tu (B.D. No. 1632) und die beiden Censoren Mêng Chien und K'ung K'uei sind einer nach dem andern von Ch'angan nach Loyang versetzt worden. Die Regierung fühlt noch nicht, dass sie Unterlassungssünden begangen hat. Will sie nicht vielleicht jenem Vers des Shihking (Legge IV, 351) Aufmerksamkeit schenken, worin es heisst: wenn der Becher leer ist, muss der Krug sich schämen (d.h. wenn das Volk in Not ist, muss die Regierung sich schämen). Früher bin ich einmal dem Gouverneur von Honan Tu Chien nach Ch'angan gefolgt, der bei Hof seine Aufwartung machte und dann wieder nach Loyang zurückkehrte. Wie sehr erfreute ich mich an seinen heiteren Reden, wovon sein Mund überströmte. Der Präfekt K'ung K'an nahm Abschied von mir und erreichte gerade noch Lin-ju (da starb er). Tu Chien's würdevolle Erscheinung hat den Staub dieser Welt verlassen. Und nur eine Nacht trennte mich vom Tode K'ung K'an's. Warum muss eine Todesbotschaft der anderen folgen? Gott wohnt gar weit, und Geister wie Dämonen sind bösartig. (Unter solchen Umständen) ist es wirklich schwierig, sein Leben zu bewahren. Die Knospen der Magnolien sind plötzlich alle aufgeblüht. Gerade wenn sie in vollster Blüte stehen und dem Verwelken nahe sind, müssen wir sie am öftesten besichtigen. In aller Früh sind die Blüten voll Glanz und wetteifern mit den rötlichen Strahlen der Sonne. Abends verlieren sie ihr Licht und sehen aus wie Rauch und Staub. Ueber diesen Glanz am Morgen und dieses Verbleichen am Abend kann man schon seufzen; Umsomehr muss man aber seufzen, wenn der ganze Boden mit abgefallenen Blüten bedeckt ist. Die frischen Blüten bewillkommen und von den verwelkten Abschied nehmen erweckt in mit aussergewöhnliche Gefühle. Will denn niemand meinen Blüten Aufmerksamkeit schenken und bei ihnen ein wenig verweilen?–
in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 114-116.
辛夷高花最先開,青天露坐始此迴。 已呼孺人戛鳴瑟,更遣稚子傳清杯。 選壯軍興不為用,坐狂朝論無由陪。 如今到死得閒處,還有詩賦歌康哉。 洛陽東風幾時來,川波岸柳春全迴。 宮門一鎖不復啟,雖有九陌無塵埃。 策馬上橋朝日出,樓闕赤白正崔嵬。 孤吟屢闋莫與和,寸恨至短誰能裁。 春田可耕時已催,王師北討何當迴。 放車載草農事濟,戰馬苦飢誰念哉。 蔡州納節舊將死,起居諫議聯翩來。 朝廷未省有遺策,肯不垂意缾與罍。 前隨杜尹拜表迴,笑言溢口何歡咍。 孔丞別我適臨汝,風骨峭峻遺塵埃。 音容不接祗隔夜,凶訃詎可相尋來。 天公高居鬼神惡,欲保性命誠難哉。 辛夷花房忽全開,將衰正盛須頻來。 清晨輝輝燭霞日,薄暮耿耿和煙埃。 朝明夕暗已足歎,況乃滿地成摧頹。 迎繁送謝別有意,誰肯留戀少環迴。