He cui she ren yong yue er shi yun 和崔舍人詠月二十韻
by Han Yu 韓愈 (768–824)
Dynasty: Tang 唐 (618–907)
Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 343.3844.
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Erwin von Zach (1872–1942): Unter Benutzung des Reimes des Gedichtes "Preislied des Mondes" vom Kammerherrn Ts'ui Ch'ün dichte ich folgende Verse in zwanzig Reimen
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Der runde Herbstmond tritt heute Nacht aus dem Ostmeer hervor. Der untergehenden Sonne gegenüber geht er auf, wie wenn er von ihrer Kraft noch borgen wollte; er steigt das Firmament empor und verbreitet allmählich sein wunderbares Licht. Obwohl noch nicht hoch, strahlen seine Emanationen in die Weite, auf halbem Wege wird seine einsame Gestalt deutlich umgrenzt. Voll Glanz bewegt er sich in seiner Bahn, langsam überschreitet er den dunklen Himmel. Die Milchstrasse erscheint lichtdurchtränkt, wie wenn alle Nebel verschwunden wären, die einzelnen Sternbilder treten hervor, wie wenn Leuchtkäfer über den Himmel verteilt wären. Das überreiche Licht des Mondes ergiesst sich überallhin, die vereinzelten Bilder der Naturobjekte erscheinen scharf umrissen. Am Ufer des Sees stehend sehen wir des Mondes Reflex im Wasser, unter dem Vordach (hervorschauend) verfolgen wir seinen Lauf quer über den Himmel. Die blühenden Bäume werden in ihrer verschiedenen Grösse sichtbar, die Vögel der Hügel lassen ihre Stimmen abwechselnd ertönen. Durchs Fenster dringt sein Licht ein und späht er nach den schweigenden Menschen, auf den Waschstein scheinend befreundet er sich mit den dort waschenden Frauen. Einsam sitzend beobachten wir sein allmähliches Eindringen in das Haus, in Musse Verse summend freuen wir uns, wenn sein Licht den ganzen Hof erfüllt. Seine schiefen Strahlen treffen die Mauer und wir glauben weisse Seide zu sehen; auf dem Sande erscheinen seine zerstreuten Reflexe wie Sterne. Klar und rein ist sein Weg zwischen den Wolken, kalt und öde liegt der Pavillon am Ufer des Flusses. Sein helles Licht erlaubt uns den im Monde sitzenden, nach allen Seiten herumschauenden Hasen (Ch'u tz'u 3/5) zu erkennen; seine durchdringenden Strahlen gestatten die im Flusse wandernden Wasserlinsen zu zählen. – Die fernen Berge, vom Mond beschienen, sehen aus wie grünliches Eis; die Dünste der Wälder erscheinen unter seinem Licht wie eine dunkle Decke. Wenn er die Ecke der Gartenmauer überschreitet, erschrecken wir über die schiefe Stellung des im Mond befindlichen Cassia-Baumes; wenn er die Mitte des Himmels erreicht, glauben wir dass seine radförmige Scheibe sich nicht mehr bewegt (zur Ruhe gekommen ist). Gerade beim Gedanken an ihn, dichten wir schöne Verse; während wir sein Licht geniessen, leeren wir die braunen Weinkrüge. Wo immer der Distriktsturm bestiegen wird, um den Mond zu betrachten, hört man um diese Zeit Flötenspiel. – Dein Amt im rechten Palastflügel hängt mit der kaiserlichen Thronhalle zusammen; zahlreiche Tore hindern den Eintritt in die verbotene Stadt. Auf dem windumbrausten Söller kannst Du das weite Mondlicht geniessen; auf den schneeweissen Stufen schreitest Du einher unter freiem Himmel. Ich dagegen, der Lehrer am Kuo-tzu-chien, bin allein und habe keine Möglichkeit, die mit abnehmendem Monde fallenden Blätter der Ming-chia-pflanze aufzuheben (d.h. ich lebe ferne vom kaiserlichen Hofe).–
in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 246f.
三秋端正月,今夜出東溟。 對日猶分勢,騰天漸吐靈。 未高烝遠氣,半上霽孤形。 赫奕當躔次,虛徐度杳冥。 長河晴散霧,列宿曙分螢。 浩蕩英華溢,蕭疏物象泠。 池邊臨倒照,簷際送橫經。 花樹參差見,皋禽斷續聆。 牖光窺寂寞,砧影伴娉婷。 幽坐看侵戶,閒吟愛滿庭。 輝斜通壁練,彩碎射沙星。 清潔雲間路,空涼水上亭。 淨堪分顧兔,細得數飄萍。 山翠相凝綠,林煙共冪青。 過隅驚桂側,當午覺輪停。 屬思摛霞錦,追歡罄縹缾。 郡樓何處望,隴笛此時聽。 右掖連台座,重門限禁扃。 風臺觀滉瀁,冰砌步青熒。 獨有虞庠客,無由拾落蓂。