He hou xie lü yong sun 和侯協律詠筍

by Han Yu 韓愈 (768–824)

Dynasty: Tang 唐 (618–907)

Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 344.3855.

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  • Erwin von Zach (1872–1942): In Antwort auf das Gedicht "Preis der Bambussprossen" des kaiserlichen Musikmeisters Hou Hsi
    Der Pavillon des Bambushaines wird von den Leuten nicht besucht; die neuen Bambussprossen bedecken die Fläche vor seinen Fenstern. Gerade hervorgesprossen waren sie wirklich sehenswert; obwohl ursprünglich viele, bemerkte ich noch keine Ueberladung. Sie bildeten Reihen gleich Dienern und Mägden, sie standen im Kreise wie Söhne und Enkel. Zum Messen ihrer Länge nahm man stets den Zollstab zur Hand; war man wegen Austrocknung besorgt, goss man häufig Wasser über sie aus. Ihnen gegenüber dichtend vergass man Essen und Trinken; während man vor ihnen sass, verwandelte sich Morgen in Abend. – Jetzt vom Regen durchtränkt ist der Boden hier feucht geblieben, und die starke Sonnenhitze schafft eine gleichmässig warme Temperatur. Von der Saison begünstigt wachsen sie nun üppig (T. of T. I, 200); stolz auf ihre Kraft wollen sie emporschnellen. Sieht man ihre Hörnerspitzen, sucht man vergebens nach Rind oder Widder; sieht man ihre gefleckte Haut, denkt man an Tiger und Panther. Dicht gedrängt wachsend liessen sie früher zwischen sich noch Zwischenräume; doch jetzt breiten sie sich plötzlich grenzenlos aus. Wer kann mit den Zählstäbchen sie zählen, wer kann den Grund ihrer grossen Menge erfassen? Kreuz und quer ergreifen sie offen Besitz vom Boden, aneinandergereiht verbinden sich insgeheim ihre Wurzeln. Wenn sie besonders wild sind, durchbohren sie oft die Mauer; durch ihre vereinigte Stärke werfen sie beinahe die Hecke um (Legge, Iking pg. 130/11, 23). Sie dringen in die Tiefe wie wenn sie verfolgt sich verbergen wollten; und dehnen sich in die Weite, als ob sie jemandem nacheilen wollten. Jetzt erst überrascht mich, dass sie dem Menschen den Weg versperren, und ich erschrecke noch mehr, weil sie in das Arzneikräuterbeet eingedrungen sind. Denn bei diesen kleinen Sprossen weiss man im Vorhinein, dass auch sie allmählich gross werden; Himmel und Erde zeigen eben keine Parteilichkeit. Schon dringen sie in die hohen Stufen (der Treppe) ein und wachsen nicht nur über die niedrige Mauer hinaus. Der Bambus fürchtet weder Fliesen noch Steine; er scheint zu trachten, alle duftenden Kräuter (Wen-hsüan 30/19) zu verdecken. Einstweilen bedaure ich nur, dass so viele Sprossen schon bedeutende Höhe erreicht haben; wie sollte ich wissen, wie hoch sie noch später emporwachsen werden? Zwischen Kurzen und Langen mache ich durchaus keinen Unterschied; ob sie alt oder jung sind, wer würde sich darum kümmern? Aber ich liebe es nicht, dass aussen die Blattscheiden dichtgedrängt sind und dass im Innern so viele Glieder und Knoten (Liki II, 40) sind. – Jetzt muss ich aber meine Schritte zurücklenken und einige kleine Sprossen abschneiden, um sie beim Mahle als Zuspeise zu gebrauchen. In ihrer grossen Ueppigkeit scheinen sie den ganzen Boden zu besetzen, und in ihrer Menge wetteifern sie die Türe zu versperren. Ihre Spitzen sind wie Speere und Lanzen, die in Menge emporstehen; ihre Köpfe sind wie Schlangenhäupter, die sich aufrichten. Meine empfindsame Frau frägt sich ab, welche Sprossen als Speise wohl am besten zu gebrauchen wären; während das unverständige Kind sie alle abgeschnitten wissen will. – Du, o Hou, hast mich mit einem Gedichte zu trösten versucht, und Deine Verse haben mich beim Lesen in Staunen versetzt. Du wolltest, dass ich darauf eine Antwort dichte, und trachtete ich, mit meinem geringen Talent das Möglichste zu tun; so sass ich den ganzen Tag Verse dichtend und habe endlich bei Sonnenuntergang (Ch'u tz'u 16/36) dies zustandegebracht.

    in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 266-268.

竹亭人不到,新筍滿前軒。 乍出真堪賞,初多未覺煩。 成行齊婢僕,環立比兒孫。 驗長常攜尺,愁乾屢側盆。 對吟忘膳飲,偶坐變朝昏。 滯雨膏腴溼,驕陽氣候溫。 得時方張王,挾勢欲騰騫。 見角牛羊沒,看皮虎豹存。 攢生猶有隙,散布忽無垠。 詎可持籌算,誰能以理言。 縱橫公占地,羅列暗連根。 狂劇時穿壁,橫強幾觸藩。 深潛如避逐,遠去若追奔。 始訝妨人路,還驚入藥園。 萌芽防寖大,覆載莫偏恩。 已復侵危砌,非徒出短垣。 身寧虞瓦礫,計擬揜蘭蓀。 且歎高無數,庸知上幾番。 短長終不校,先後竟誰論。 外恨苞藏密,中仍節目繁。 暫須迴步履,要取助盤飧。 穰穰疑翻地,森森競塞門。 戈矛頭戢戢,蛇虺首掀掀。 婦懦咨料揀,兒癡謁盡髡。 侯生來慰我,詩句讀驚魂。 屬和才將竭,呻吟至日暾。