Li hua er shou 李花二首
by Han Yu 韓愈 (768–824)
Dynasty: Tang 唐 (618–907)
Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 340.3807f.
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Erwin von Zach (1872–1942): Die Pflaumenblüten (zwei Gedichte)
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Am frühen Morgen betrete ich den westlichen Garten; da sehe ich einige Birnblüten wie von Stolz geschwellt. Und an ihrer Seite eine einzige Pflaumenblüte, das Antlitz traurig wie wenn sie seufzen wollte. Um den Grund befragt, will sie ihn nicht nennen. Hundert Male gehe ich allein um sie herum, bis es Abend wird. Da erinnere ich mich plötzlich, dass ich früher an diesem Baum (achtlos) vorüber gegangen bin, Gerade zu der Zeit, als sich der erste Duft zu bilden begann. Kann ich dafür, dass ich unter dem Einfluss von Wein von ihm keine Notiz nahm Und die schönen Aeste voll der weissen Blüten nicht sah? Jetzt vergiesse ich Deinetwegen einen Strom von Tränen (Liki I, 115). Denn es ist unmöglich, den Sonnenwagen wieder zur Umkehr zu veranlassen. Der Ostwind fängt zu wehen an, ohne aber Dein trauriges Antlitz aufzuheitern. Wirre Dünste erheben sich während der Nacht, um Dich zu bedrängen. Später im Sommer werden auf eisgekühlter Platte die smaragdgrünen Pflaumen in ihrer herrlichen Mürbe aufgetragen, Ich schicke sie aber weg und esse sie nicht (Wen-hsüan 15/3), denn ich schäme mich vor ihren Blüten (die ich früher nicht beachtet habe). Im Frühling wetteifern Himmel und Erde in Schönheit und Pracht; Dieser Kampf ist besonders heftig in den Gärten von Loyang. Wer hat auf ebener Erde diese tausende Schneehaufen aufgeschüttet? Wer hat diese durch die Luft fliegenden Blüten ausgeschnitten? Wenn bei Tage das rötliche Licht der glänzenden Sonne scheint, ist die Schönheit der jungen Blüten nicht so vollkommen. Wenn der helle Mond zeitweilig hinter Wolken verschwindet, dann treten sie alle besonders prächtig hervor. – In der Nacht führte ich Chang Ch'ê zum Besuche unseres gemeinsamen Freundes Lu T'ung (B.D. No. 1437). Es war wie wenn wir zusammen auf einer Wolke zum Palaste des Himmelsköniges zögen (Yü-hwang ist hier eine Anspielung auf Lu T'ung's Zunamen Yü-ch'uan-tzu). Ringsherum standen schlanke Mädchen in Reihen (die Pflaumenbäume), die uns ihre wohlriechende Schönheit präsentierten, Alle unterschiedslos in weissen Röcken mit weiszseidenem Kopftuch. Ihre glänzende, gleichsam frisch gewaschene Ausstattung boten sie uns an; Doch ich will sie jetzt nicht loben und preisen. Ihre reine, kalte Schönheit drang mir tief in das Innere und liess meine Seele erwachen: Meines Lebens Gedanken können von nun an nicht anders als gut sein.–
in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 121f.
平旦入西園,梨花數株若矜夸。 旁有一株李,顏色慘慘似含嗟。 問之不肯道所以,獨繞百匝至日斜。 忽憶前時經此樹,正見芳意初萌牙。 奈何趁酒不省錄,不見玉枝攢霜葩。 泫然為汝下雨淚,無由反旆羲和車。 東風來吹不解顏,蒼茫夜氣生相遮。 冰盤夏薦碧實脆,斥去不御慚其花。 當春天地爭奢華,洛陽園苑尤紛拏。 誰將平地萬堆雪,翦刻作此連天花。 日光赤色照未好,明月暫入都交加。 夜領張徹投盧仝,乘雲共至玉皇家。 長姬香御四羅列,縞裙練帨無等差。 靜濯明妝有所奉,顧我未肯置齒牙。 清寒瑩骨肝膽醒,一生思慮無由邪。