Nan shan you gao shu xing zeng li zong min 南山有高樹行贈李宗閔
by Han Yu 韓愈 (768–824)
Dynasty: Tang 唐 (618–907)
Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 341.3828f.
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Erwin von Zach (1872–1942): Die Erzählung vom hohen Baume auf dem Südberg. Dem Li Tsung-min gewidmet
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Auf dem Südberg steht ein hoher Baum, wie üppig sind seine Blüten und Blätter! Oben befindet sich das Nest des Phönix, und ein Phönix sitzt brütend darin. Ringsherum sind viele lange Aeste, auf denen sich andere Vögel niedergelassen haben. Von ihnen nimmt die braune Wildgans einen hohen Platz ein, die anderen Vögel sitzen tiefer unten. Da kam – ich weiss nicht von welchem Berge – ein Vogel mit glänzendem Gefieder herangeflogen. Flatternd suchte er einen Platz, um sich zu setzen, wobei er wirklich das Staunen aller anderen Vögel erregte. Von oben wurde ihm die Gnade des Phönix zuteil, und er hoffte natürlich, dass diese Gnade für immer währen würde. Unter den anderen Vögeln befreundet er sich nur mit der braunen Wildgans und verbirgt vor ihr auch seine geheimsten Gedanken nicht. Tief unten sieht er die Menge der anderen Vögel und denkt sich, was kann ich schliesslich mit Euch beginnen. – Er weiss nichts vom Jäger mit der Armbrust, der schweigend im Herzen böse Absichten hegt. Mitten zwischen Blättern und Aesten wirst Du von seiner Armbrustkugel getroffen, Dein Flügel sinkt plötzlich verwundet herab. Jemand behauptet, Du hättest Dein Unglück der Wildgans zu verdanken, doch was hat sie damit zu tun? Sei vorsichtig und verdächtige auch nicht die anderen Vögel, die es gar nicht wert sind verdächtigt zu werden. Niemand erzählt dem Phönix Dein Unglück, wie sollte er da auch von der Dir widerfahrenen Unbill etwas wissen? Die braune Wildgans freut sich Deines Verschwindens und brüstet sich stolz ihres schönen Gefieders. Alle anderen Vögel, auf die Du früher herabgesehen hast, kritisieren jetzt Deine Fehler. Hast Du etwa keine Freunde? Aber obwohl sie einen Schnabel haben, wollen sie ihn jetzt (aus Furcht) nicht öffnen. Du fielst ins hohe Gras, wann dürftest Du wohl wieder auffliegen können? Dein alter Freund in den Bergen bemitleidet Dich; mitten in der Nacht denkt er Deiner mit Kummer. Der Weg von dort bis in die Berge ist gar weit, und seine Flügeln kurz; er kann leider Dir bei Deiner Rückkehr nicht behilflich sein.–
in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 174f.
鳳凰謂裴度,何山鳥謂宗閔,挾丸子及黃鵠謂李德裕、李紳、元稹也。初度代蔡,引宗閔為彰義觀察判官,蔡平,進知制誥。長慶初,錢徽典貢舉,宗閔托所親於徽,德裕及紳、稹共發其事,宗閔坐貶劍州刺史,俄復為中書舍人,由是嫌怨顯結。縉紳之禍,四十餘年不解。此贈詩,宗閔初貶時作也,後篇猛虎行,宗閔復入後作也。 南山有高樹,花葉何衰衰。 上有鳳皇巢,鳳皇乳且棲。 四旁多長枝,群鳥所托依。 黃鵠據其高,眾鳥接其卑。 不知何山鳥,羽毛有光輝。 飛飛擇所處,正得眾所希。 上承鳳皇恩,自期永不衰。 中與黃鵠群,不自隱其私。 下視眾鳥群,汝徒竟何為。 不知挾丸子,心默有所規。 彈汝枝葉間,汝翅不覺摧。 或言由黃鵠,黃鵠豈有之。 慎勿猜眾鳥,眾鳥不足猜。 無人語鳳皇,汝屈安得知。 黃鵠得汝去,婆娑弄毛衣。 前汝下視鳥,各議汝瑕疵。 汝豈無朋匹,有口莫肯開。 汝落蒿艾間,幾時復能飛。 哀哀故山友,中夜思汝悲。 路遠翅翎短,不得持汝歸。