Gan huai shi yi shou 感懷詩一首
by Du Mu 杜牧 (803–852)
Dynasty: Tang 唐 (618–907)
Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 520.5937f.
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Erwin von Zach (1872–1942): Betrübnis über den gegenwärtigen Zustand des Reiches
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T'ang Kao-tsu und Tang T'ai-tsung (B.D. No. 1239 und 1196) erschienen gerade zur Zeit [der grossen Unruhen am Ende] der Sui-Dynastie; sie zogen ihre Schwerter, um den Willen des Himmels zur Ausführung zu bringen. Durch Errichtung ihrer Dynastie halfen sie dem grossen Volke für unzählige Generationen und brachten China, das Land der drei Kaiser (Fu Hsi, Shên Nung, Sui Jên), zur weiteren Vervollkommnung. Der als Heiliger Mann bekannte Kao-tsu wurde gefolgt durch den göttergleichen T'ai-tsung; und dessen wunderbare Regierung entwickelte sich wieder durch seine zivilisatorische Tätigkeit (nicht etwa durch Waffengewalt). Seine unermessliche Gnade wurde allen Menschen zuteil und drang wie feuriger Wein bis in das Knochenmark ein. – Plötzlich fuhr ein unheilverkündender Komet durch die Sternbilder Ch'i und Wei (denen auf Erden die Länder Yen und Yu entsprachen); und die Rebellion (des Anlushan) erhob sich in Chi-mên (Fan-yang in Chihli). Die Horden der Barbaren (des Anlushan) töteten die kaiserlichen Krieger, deren Leichen die Strassen von Hsien-yang (Ch'angan) füllten. – Kaiser Su-tsung feuerte die Helden des Reiches an, und mit Leichtigkeit gelang es ihm, die Hindernisse hinwegzuräumen, die sich der Dynastie in ihrem weiteren Aufstiege entgegenstellten. Doch das weite Gebiet von Hopei und Honan verblieb noch in den Hände der Rebellen; die Unruhen glimmten weiter (wie Feuer unter der Asche) und wurden niemals ganz unterdrückt. Als Geburtsplatz tapferer Männer galten von jeher die Distrikte Ch'i, Ts'ai, Yen, Chao und Wei (deren Gouverneure von nun an den Kaisern viel zu schaffen machten). Diese fünf Länder hatten zusammen einen Umfang von etwa tausend Meilen, und ihre Gouverneure suchten durch wechselseitige Ehen eine Familie zu bilden. Die Tochter eines aufständischen Gouverneurs heiratete den Enkel eines anderen Rebellen; der westliche Nachbar begab sich in das Ostreich, um dort eine Frau für seinen Sohn zu suchen. In kritsichen Augenblicken halfen diese Statthalter einander wie Hand und Fuss und harmonierten unter einander wie die Töne eines Accords. Sie verkündeten ihre eigenen Gesetze und suchten sich das Zeremoniell des Kaiserhofes anzumassen. Auf den Balustraden ihrer Treppen gab es (wie im Kaiserpalast) Drachen, die sich mit ihren Hörnern bekämpften; auf ihren Palastwänden waren Ungeheuer abgebildet, deren Schwänze in einander verschlungen waren. In den Datierungen ihrer Kundmachungen unterdrückten sie die Angabe der kaiserlichen Regierungsperiode, der Verteilung von Geschenken verwandten sie dieselbe Phraseologie wie der Kaiser. Beim Anlegen eines Wallgrabens suchten sie die Dimensionen zu übertreffen, die das Prärogative des Kaisers waren; die Umfassungsmauer (ihre Städte) wurde zu ungewöhnlicher Höhe aufgeführt. Sie schworen sich, ihre festen Plätze nur ihren Kindern und Enkelkindern (so klein sie auch wären) zu übergeben und sie erst dann aufzugeben (d.h. dem Kaiser zurückzugeben), wenn die Linie ihrer Nachkommen ausgestorben wäre. – Früher stützten sich die Ahnentempel der Dynastie auf die Hilfe der Götter und die ganze Welt sandte dem Kaiserhofe Tribut. Warum hat in den letzten siebenzig Jahren die Dynastie (unter kaltem Schweissausbruch und gerötetem Antlitz) so viel Schmach erdulden müssen? Generäle wie Han Hsin und P'êng Yüeh (zur Zeit des Han Kao-tsu) sind (unter T'ang T'ai-tsung) alle schon Dämonen geworden. Und die Soldaten (die Klauen und Zähne des Kaisers, Legge IV, 298), die früher beim Auszug ins Feld zu sterben entschlossen waren, waren zwar immer noch zahlreich, benahmen sich aber wie spielende Kinder. Verschiedene Kaiser (hinter einander) konnten nur täglich tief aufseufzen; denn sie wussten nicht, wen sie mit der Unterdrückung der Aufstände ausserhalb der Residenz hätten betrauen können. Die an den Grenzen in Menge stationierten Truppen zitterten, so oft sie den Feind abwehren sollten. In Eile wurden Steuern eingehoben, um für die Verpflegung der Soldaten verwendet zu werden; hohe Abgaben dienten zum Ankauf unheilvoller Waffen. Dabei wurde das allgemein gültige Recht vergewaltigt und suchte man überdies aus den jeweiligen Bedürfnissen der Zeit zu profitieren. In die Beamtenschaft drangen allmählich unberechtigte Elemente ein und die Maschen des Gesetzes wurden immer weiter und weiter. Die Barbaren des Ostens und des Nordens wurden täglich mächtiger, während das schwarzhaarige Volk immer mehr im Elend versank. Ruhe und Frieden schienen sich immer weiter zu entfernen, und das Land erschöpfte sich durch fortwährende Kontributionen zu den militärischen Ausgaben (Chavannes, Mém. hist. III, 549). Bis schliesslich am Ende der Regierungsperiode Chêng-yüan die Verschwendung der Regierung und der Beamten eine ungeahnte Höhe erreichte. – Auf die furchtbaren Unruhen folgte endlich wieder Frieden unter der Regierungsperiode Yüan-ho eines erhabenen Monarchen (Hsien-tsung). Dieser erhabene Monarch der Yuan-ho-Periode stand in seiner Weisheit über Ch'êng T'ang und Chou Wu-wang. Er liess den Palast mit Schilf decken und verwendete alte Throneingaben, um die Löcher seines Mosquitonetzes zu verdecken. Aus den Reihen seiner Soldaten entnahm er einen tapferen Mann (Kao Ch'ung-wên); im Traume wurde ihm (wie einst dem Wu Ting, Chavannes Mém. hist. I, 195) ein hervorrangender Minister (P'ei Tu.B.D. No. 1632) angewiesen. Er verstand es Wolken zu sammeln und den Donner zu handhaben; in einem Augenblick war der Aufstand in Honan unterdrückt. Und am Anfang der Ch'ang-ch'ing-Periode des Kaisers Mu-tsung unterwarfen sich schliesslich auch die aufrührerischen Provinzen Yen und Chao. Ihre Bewohner führten Frauen und Söhne mit sich und wetteiferten am Kaiserhofe die Stirne gegen den Grund zu schlagen. Da trösteten die alten Leute im Reiche ihre Nachkommen und sagten: Euer Leben hat jetzt wieder Aussichten (d.h. Ihr braucht keine Soldaten zu werden). – (Doch blieben die Verhältnisse unbefriedigend); es war wie wenn beim Essen eine Gräte im Schlunde stecken bleibt oder beim Heben einer Last die Kraft versagt. Der Kaiser sass in seinem Feldlager, hatte aber keine tüchtigen Soldaten zu seiner Verfügung; so kam es dass selbst Walfische durch die weiten Netzmaschen des Gesetzes schlüpften (es entstand ein neuer Aufstand in Ts'ang-chou, Chihli). Von neuem bleichten Knochen auf dem Sande ausserhalb der Mauer von Chi-chou, und Blut färbte die hohen Wellen des Hu-t'o-Flusses. Es hiess immer, ein Kaiser brauche seine Soldaten nur erscheinen zu lassen, ohne dass wirklich gekämpft würde; wie hätte aber jetzt der Kaiser gegen jene Rebellen erfolgreich vorgehen können? An einem Tage werden fünf Gouverneure (zur Bekämpfung des Aufstandes) ernannt, aber sie ergreifen wie Vögel die Flucht. Die verlorenen Provinzen zurückzuerobern ist jetzt so schwer wie das Erklimmen des Himmels; sie zu verlieren war leicht wie das Umdrehen der Hand. Und die ganze Gegend zu beiden Seiten des T'ai-hang-Gebirges ist wieder im Besitz der Aufständischen, die wie Dornengestrüpp und Unkraut sich allenthalben ausbreiten. Ich, ein einfacher Mann aus Shensi, schwöre, die Rebellen zerstückeln und von ihrer Fleichsuppe einen Kelch trinken zu wollen. Ich möchte mich genau darüber äussern, wie man des Aufstandes Herr werden könnte, aber wer würde wohl auf mich hören? Wie gewaltig gross ist doch unser Land, wie herrlich erglänzen darauf Sonne und Mond! Wohlan denn, lasst uns mit Energie Verwaltung und Heerwesen reformieren, dann kann das mächtige Reich wieder zum Frieden zurückgeführt werden. Warum muss doch in den Provinzen stets gekämpft werden, wie einst in der Hsia-Dynastie mit den Yu-hu und San-miao (Legge III, 153)? Früher gab es doch auch eine Menge Feudalfürsten über Gebiete von siebenzig bis hundert Meilen Umfang; haben diese etwa stets mit einander gestritten? So oft ich an diese Zustände denke, möchte ich mir einen Rausch antrinken und fürchte nur, aus diesem Rausch wieder zu erwachen. Nicht reden zu dürfen beschämt mein patriotisches Herz, und eine Eingabe an den Thron würde unbeantwortet bleiben. So habe ich nun diese Verse gedichtet, um meiner Betrübnis Ausdruck zu geben; und ich will sie verbrennen, damit Chia I (B.D. No. 321, auf dessen Rat einst auch nicht gehört wurde) im Jenseits davon Kenntnis nehme und mit mir sympathisiere.–
in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 348-351.
高文會隋季,提劍徇天意。 扶持萬代人,步驟三皇地。 聖云繼之神,神仍用文治。 德澤酌生靈,沈酣薰骨髓。 旄頭騎箕尾,風塵薊門起。 胡兵殺漢兵,屍滿咸陽市。 宣皇走豪傑,談笑開中否。 蟠聯兩河間,燼萌終不弭。 號為精兵處,齊蔡燕趙魏。 合環千里疆,爭為一家事。 逆子嫁虜孫,西鄰聘東里。 急熱同手足,唱和如宮徵。 法制自作為,禮文爭僭擬。 壓階螭鬥角,畫屋龍交尾。 署紙日替名,分財賞稱賜。 刳隍璛萬尋,繚垣疊千雉。 誓將付孱孫,血絕然方已。 九廟仗神靈,四海為輸委。 如何七十年,汗赩含羞恥。 韓彭不再生,英衛皆為鬼。 凶門爪牙輩,穰穰如兒戲。 累聖但日吁,閫外將誰寄。 屯田數十萬,堤防常慴惴。 急征赴軍須,厚賦資凶器。 因隳畫一法,且逐隨時利。 流品極蒙尨,網羅漸離弛。 夷狄日開張,黎元愈憔悴。 邈矣遠太平,蕭然盡煩費。 至于貞元末,風流恣綺靡。 艱極泰循來,元和聖天子。 元和聖天子,英明湯武上。 茅茨覆宮殿,封章綻帷帳。 伍旅拔雄兒,夢卜庸真相。 勃雲走轟霆,河南一平蕩。 繼于長慶初,燕趙終舁襁。 攜妻負子來,北闕爭頓顙。 故老撫兒孫,爾生今有望。 茹鯁喉尚隘,負重力未壯。 坐幄無奇兵,吞舟漏疏網。 骨添薊垣沙,血漲滹沱浪。 祗云徒有征,安能問無狀。 一日五諸侯,奔亡如鳥往。 取之難梯天,失之易反掌。 蒼然太行路,翦翦還榛莽。 關西賤男子,誓肉虜杯羹。 請數擊虜事,誰其為我聽。 蕩蕩乾坤大,瞳瞳日月明。 叱起文武業,可以豁洪溟。 安得封域內,長有扈苗征。 七十里百里,彼亦何嘗爭。 往往念所至,得醉愁蘇醒。 韜舌辱壯心,叫閽無助聲。 聊書感懷韻,焚之遺賈生。