Song hui shi 送惠師

by Han Yu 韓愈 (768–824)

Dynasty: Tang 唐 (618–907)

Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 337.3774f.

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  • Erwin von Zach (1872–1942): Dem buddhistischen Priester Hui zum Abschied
    Der Priester Hui ist ein Buddhist, aber ein Mann unabhängigen Charakters. Mit fünfzehn Jahren liebte er schon Berge und Flüsse und trennte sich ruhig von Verwandten und Freunden. Er warf die Kappe seiner Mannbarkeit (Liki II, 636) weg, liess sich das Kopfhaar scheeren und enteilte, nur den Staub seiner Schritte zurücklassend. – Er begab sich auf den Ssu-ming-shan (bei Ningpo) und stieg unter dem klaren Herbsthimmel bis zur Spitze empor. Dann hielt er Ausschau von der Höhe des T'ien-t'ai-shan: alle Täler verschwanden ihm in unergründlicher Tiefe (Wen-hsüan 7/10). Die Nacht verbrachte er auf dem höchsten Gipfel, das Haupt erhebend betrachtete er die Sterne. Ihre Strahlen scintillierten lebhaft unter einander, im Norden und Süden wetteiferten (die Sterne) ihre Position einzunehmen. An diesem Orte gab es weder fliegende Vögel noch laufende Tiere, die Natur erschien erhaben und geheimnisvoll. Ein leichter Wind blies durch Wald und über Felsen, und im Rauschen der Quellen hörte er die göttliche Musik (des Kaisers Shun). Mitten in der Nacht stand er auf und blickte hinab: die Wogen des Oceans hielten noch das aufsteigende Sonnenrad zurück. Fische und Drachen sprangen erschreckt (aus dem Meer) heraus, und ihre Schreie (Wen-hsüan 12/7) wurden zu Klagelauten. Ein wunderbarer Dunst, bald violett, bald rot, flammte um die Sonnenscheibe (Wen-hsüan 39/12). Endlich flog die goldene Krähe (d.h. die Sonne) auf, und alle Weltgegenden wurden plötzlich helle. – Immer hatte er gehört, dass die Höhle des grossen Yü (in Kuei-chi) ein merkwürdiger Platz wäre: jetzt ging er dahin, um Chêkiang und Fukien zu durchwandern. Die Sitten von Yüeh wollen vom Altertum nichts wissen, dort hat die Tradition ihre Grundlage verloren. Die Spuren des grossen Yü sind schon lange verschwunden und nicht mehr zu sehen, der von ihm betretene Weg (nach Süden) ist für immer unauffindbar geworden. Bei seiner Rückkehr stand (unser Priester) vor den Wellen (d.h. Gezeiten) des Chê-kiang, die emporschlugen so hoch wie die Berge O und Min. Ein energischer Geist (d.i. der Geist des in den Fluten des Chêkiang begrabenen Wu Yüan, B.D. No. 2358) ruht auch im Tode nicht, vor tausend Jahren war seine Kraft wohl ebenso stark wie gestern. Ob dies nun Fabel war oder nicht, hatte für unseren Priester keine Bedeutung; er verwarf diese Geschichte nur, da sie in keinem Zusammenhang mit seiner Religion stand. Den Strom überschreitend besuchte er den Lü-Berg (in Chiang-chou), die weite Aussicht übertraf alles früher Gesehene. Die Spitze des Berges verschwand jenseits der Wolken, seine Abhänge berührten die Ufer des P'êng-li-Sees. Damals war gerade nach Regen Schönwetter geworden, und der Wasserfall hing herab wie eine himmlische Schärpe. Im vorletzten Jahr begab er sich nach dem Lo-fou-Berge, und sein Fuss betrat (Wen-hsüan 12/7, Tufu 2/13) die Küste des Südmeeres (Wen-hsüan 1/25). Unendlich gross ist (hier im Süden) die Kraft der Sonne, und das Gedeihen der Vegetation gleicht einem ewigen Frühling. Wenn der Vogel Rock auffliegt, lässt er schlaff seine langen Flügel hängen; und der Kapriolen machende Walfisch spreizt nicht seine langen Schuppen (infolge der Hitze). – Seitdem unser Priester in's Kloster von Lien-chou gekommen war, hatte er niemals die Stadt durch den Torturm (Legge IV, 146) betreten. Täglich begleitete er hochstrebende Gelehrte als Führer, erforschte die schönen Szenerien der Umgebung und drang auf hohe Felsen und bis zum Meeresufer vor. Der Gouverneur der Stadt lud ihn wiederholt ein, er folgte aber dem Rufe nicht; zahlreiche Beamte baten ihn zu kommen, aber vergebens. Obwohl er nicht ein Silberstück in der Tasche hatte, nannte er doch die Reichen arm. – Vor kurzem verschwand er plötzlich, und liess ich seine Nachbarn fragen, wo er zu finden wäre. In meiner Hast ging ich selbst ihm nach, erreichte ihn, nahm ihn bei der Hand und frug ihn nach dem Grunde seines Verschwindens. Er blickte mich an, seufzte und sagte: "Bist Du etwa verschieden vom andern Volke, (d.h. Du denkst wohl ähnlich wie die Andern). (Weist Du denn nicht), dass Trennung und Wiedervereinigung von altersher immer einander folgen; wozu auf das Abschiednehmen besonderen Wert legen? Ich (der Priester) hörte von der Schönheit der Bergkette der "Neun Zweifel" und wollte einen langgehegten Wunsch zur Ausführung bringen. Ich wollte dort die Bambus sehen, deren Flecken durch die Tränen der beiden Witwen des Shun entstanden sind, und den durchsichtigen Hsiangfluss, in dem sich Ch'ü Yüan, der Minister von Ch'u, ertränkte. Ich wollte den Hêng-Berg und den Tung-t'ing-See sehen, wo mein Weg mich vorüber führen musste. Ich wollte den Sung-Berg besuchen, dann Loyang erreichen und über den Hua-Berg nach Ch'in (Shensi) gehen. Herumwandernd will ich mir kein bestimmtes Ziel setzen, bald gehe ich dahin, bald dorthin, und wo ich eine Furt antreffe, setze ich über (den Fluss)." (Auf diese Worte) erwiderte ich: Du musst alleine gehen, denn Dein Weg ist nicht der Weg, den ich einschlagen will. Du bist wie ein Fisch im Strome, der im Teiche stirbt; Du bist wie ein Vogel der Wildnis, den kein Käfig zähmen kann (Wen-hsüan 13/4). Obwohl ich kein Anhänger der buddhistischen Lehre bin, sympathisiere ich mit Deiner Begeisterung und Naivität. Ich hasse die faulen (Bonzen), die nur zum Vergnügen herumwandern (Liki I, 691), doch ich liebe Deine Torheit und Verbohrtheit. Lebe wohl! Wir besitzen verschiedene Neigungen, und doch befeuchten Tränen mein Taschentuch, (denn der Abschied von Dir wird mir schwer).

    in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 37-39.

惠師浮屠者,乃是不羇人。 十五愛山水,超然謝朋親。 脫冠翦頭髮,飛步遺蹤塵。 發跡入四明,梯空上秋旻。 遂登天台望,眾壑皆嶙峋。 夜宿最高頂,舉頭看星辰。 光芒相照燭,南北爭羅陳。 茲地絕翔走,自然嚴且神。 微風吹木石,澎湃文韶鈞。 夜半起下視,溟波銜日輪。 魚龍驚踴躍,叫嘯成悲辛。 怪氣或紫赤,敲磨共輪囷。 金鴉既騰翥,六合俄清新。 常聞禹穴奇,東去窺甌閩。 越俗不好古,流傳失其真。 幽蹤邈難得,聖路嗟長堙。 回臨浙江濤,屹起高峨岷。 壯志死不息,千年如隔晨。 是非竟何有,棄去非吾倫。 凌江詣廬嶽,浩蕩極遊巡。 崔崒沒雲表,陂陀浸湖淪。 是時雨初霽,懸瀑垂天紳。 前年往羅浮,步戛南海漘。 大哉陽德盛,榮茂恆留春。 鵬鶱墮長翮,鯨戲側修鱗。 自來連州寺,曾未造城闉。 日攜青雲客,探勝窮崖濱。 太守邀不去,群官請徒頻。 囊無一金資,翻謂富者貧。 昨日忽不見,我令訪其鄰。 奔波自追及,把手問所因。 顧我卻興歎,君寧異於民。 離合自古然,辭別安足珍。 吾聞九疑好,夙志今欲伸。 斑竹啼舜婦,清湘沈楚臣。 衡山與洞庭,此固道所循。 尋崧方抵洛,歷華遂之秦。 浮游靡定處,偶往即通津。 吾言子當去,子道非吾遵。 江魚不池活,野鳥難籠馴。 吾非西方教,憐子狂且醇。 吾嫉惰遊者,憐子愚且諄。 去矣各異趣,何為浪霑巾。