Song ling shi 送靈師

by Han Yu 韓愈 (768–824)

Dynasty: Tang 唐 (618–907)

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Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 337.3775f.

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  • Erwin von Zach (1872–1942): Dem buddhistischen Priester Ling übersendet
    Seitdem die Lehre Buddha's in China eingedrungen ist, sind schon 600 Jahre vergangen. (Durch den Eintritt in ein Kloster) entzieht sich der gewöhnliche Mann den Steuern und verpflichtender Arbeit, während der hochstehende Gelehrte sich gerne einsamer Meditation hingibt. Die Behörden tun nichts um die Lehre zu verbieten, lassen sie vielmehr sich nach Herzenslust entfalten. Ackerbau und Seidenzucht verlieren täglich mehr Arbeiter, Hof und Bureaukratie treten stets mehr würdige Männer (an die Klöster) ab. – Unser Priester Ling gehört der Familie Huang-fu an, deren Mitglieder von jeher ohne Unterbrechung (Wen-hsüan 5/7) hohe Würden bekleideten. Von Jugend auf machte er sich vertraut mit den historischen Werken und konnte schon frühzeitig schriftstellern. Doch fand er darin keine Befriedigung, gab diese Richtung allmählich auf, da er (bei den Prüfungen) keinen Erfolg hatte. Sein Unabhängigkeitsgefühl liess ihn an keine Lehre sich binden, in hohem Fluge zerriss er alle Banden und Schranken. Er liebte das Wei-ch'i-spiel, wo weiss und schwarz mit einander kämpfen und Sieg oder Niederlage durch die Geisteskraft des Spielers entschieden wird. Er fand Gefallen am Würfelspiele, wo alles von einem Wurf abhängt und die gewinnerpichten Spieler den fallenden Würfeln zurufen: Dreht euch, dreht euch! Im dichterischen Konkurrenzkampf kam ihm niemand gleich, seine üppige Sprache wehrte Speere und Lanzen (der Gegner) ab. Er trank mit Leichtigkeit seine hundert Becher Weines, wobei sich dann seine witzigen Gedanken immer origineller entfalteten. Manchmal wurde er in Mondnächten des Frühlings trunken und erschallten dann weithin seine herrlichen Lieder. Die ganze Tafelrunde lauschte schweigend und glaubte das Lautenspiel der Feen des Hsiang-Flusses zu hören. Er war ein Freund schöner Landschaften und kannte keine Gefahr; wiederholt fuhr er den Ch'ien-chiang (in Ssu-ch'uan) hinauf und hinunter (Wen-hsüan 26/25). Im 5. oder 6. Monat in der Ch'ü-t'ang-schlucht wurde einst sein (aus Ssu-ch'uan) zurückkehrendes Boot von den blitzschnell dahinschiessenden Fluten überwältigt. Im wildbewegten Wasser brach plötzlich das Schiff auseinander, tausend Klafter tief stürzte es in den geheimnisvollen Abgrund. Die Kraft des wirbelnden Wassers wurde immer schneller, und vom Himmel sah man beim Emporblicken nur kleine Ausschnitte. Was konnte er durch einen Sprung ins Wasser erwarten? Er hatte eben alle Hoffnung schon aufgegeben. Von den Wellen wurde er jedoch emporgetragen und wusste durch Schwimmen sein Leben zu retten. Die mit ihm fahrenden zwanzig Leute kamen sämtlich mit Leib und Seele um. Priester Ling liess sich durch dieses Abenteuer nicht abschrecken, trotzte den Gefahren der Schifffahrt und legte noch weitere Wege zurück. – Die Präfekte von K'ai-chou und Chung-chou, deren Gedichte seinerzeit sehr bekannt waren, hatten seit ihrer Entlassung den Pinsel nicht mehr ergriffen; jetzt aber (nach diesem Vorfall) haben sie Deinetwegen (o Priester) neuerdings Verse gedichtet (Ch'u tz'u 13/20). Viele Tage und Monate hielten sie Dich gewaltsam zurück und zeigten Dir in intimem Zusammensein die Schönheit ihrer Poesien. Vor Kurzem kamst Du nach Lin-i (Annam?), wo der Gouverneur Dir zu Ehren wiederholt Feste gab. Die drei bis vier verbannten Würdenträger (die unter den Gästen waren) widmeten Dir aus übervollem Herzen herrliche Gedichte (Wen-hsüan 16/11). Bei der Wanderung über den See fuhr man dahin über die weite Wasserfläche, beim Picknick in der Schlucht ruhte man am Rande des rauschenden Giessbachs. Worte des Abschiedes durften nicht geäussert werden, und die Weggehenden wurden stets wieder an ihren Gewändern zurückgehalten. Benachbarte Distrikte wetteiferten Dich einzuladen, wie flogen da die Briefe hin und her! (Legge IV, 347). Im zehnten Monat begabst Du Dich nach Kuei-ling-hsien (in Kwangsi), wo Du in der kalten Jahreszeit die Schönheiten der Gegend nach Herzenslust geniessen wolltest. Der (sonst) reservierte Yüan-wai-lang Wang Chung-shu überbot sich in Höflichkeit, und ihm als ersten gelang es, Dich als Gast bei sich zu sehen. Seitdem Du sein Gästequartier betreten, wollte er, eifersüchtig Dich hütend, Dich nicht mehr freigeben. Wir (Deine Freunde) kamen manchmal mit Bettzeug hinüber, ruhten zusammen und ergingen uns in freudiger Unterhaltung. Wenn man Dich über die Zustände in den beiden Hauptstädten (Ch'angan und Loyang) sprechen hörte, stand alles deutlich vor Augen. Ueberall verflochtest Du Wahrheit und Dichtung und brachtest in der Erzählung auch geringfügige Détails vor. Es ist wirklich schade, dass Deine Begabung keine Verwendung gefunden hat: die Farben (d.h. das Talent) waren vorhanden und warteten nur angerieben zu werden. Gerade war ich im Begriffe, Dich in unsere Lehre einzuführen und wollte Dir schon die konfuzianische Kappe auf`s Haupt setzen, (Da verliessest Du uns). Li, Gouverneur von Shao-yang, war ein hochgesinnter Mann (dessen freudige Schritte über die Wolken zogen). Wenn er einen Edlen zu Gaste haben konnte, vergass er des Essens und beschenkte ihn reichlich mit Seide und Geld. Mit dem Empfehlungsschreiben des Wang Chung-shu in der Hand (zogest Du zu ihm); die darin enthaltenden bedeutenden Worte erinnerten an die Aufschrift eines Edelsteines. Der Geist der Klassizität darin stellte sich an die Seite der Erklärungen des Iking, die edle Schönheit (der Diktion) übertraf das T'ai-hsüan-ching des Yang Hsiung. Du bandest Dein Schiff (in Shao-yang) an und batest um Audienz (Tufu 2/33); nachdem der Gouverneur Dein Empfehlungsschreiben gelesen hatte, wurde sein Kopfschmerz besser. Er behandelte Dich wie einen alten Freund, trank und unterhielt sich mit Dir. So kam es, dass man wieder Dich zurückhielt und nicht wegliess; wann wirst Du endlich Dein Pferd mit der Peitsche zur Rückkehr antreiben?

    in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 39-42.

佛法入中國,爾來六百年。 齊民逃賦役,高士著幽禪。 官吏不之制,紛紛聽其然。 耕桑日失隸,朝署時遺賢。 靈師皇甫姓,胤冑本蟬聯。 少小涉書史,早能綴文篇。 中間不得意,失跡成延遷。 逸志不拘教,軒騰斷牽攣。 圍棋鬥白黑,生死隨機權。 六博在一擲,梟盧叱回旋。 戰詩誰與敵,浩汗橫戈鋋。 飲酒盡百F1,嘲詣思逾鮮。 有時醉花月,高唱清且綿。 四座咸寂默,杳如奏湘弦。 尋勝不憚險,黔江屢洄沿。 瞿塘五六月,驚電讓歸船。 怒水忽中裂,千尋墮幽泉。 環回勢益急,仰見團團天。 投身豈得計,性命甘徒捐。 浪沫蹙翻涌,漂浮再生全。 同行二十人,魂骨俱坑填。 靈師不挂懷,冒涉道轉延。 開忠二州牧,詩賦時多傳。 失職不把筆,珠璣為君編。 強留費日月,密席羅嬋娟。 昨者至林邑,使君數開筵。 逐客三四公,盈懷贈蘭荃。 湖游泛漭沆,溪宴駐潺湲。 別語不許出,行裾動遭牽。 鄰州竟招請,書札何翩翩。 十月下桂嶺,乘寒恣窺緣。 落落王員外,爭迎獲其先。 自從入賓館,占吝久能專。 吾徒頗攜被,接宿窮歡妍。 聽說兩京事,分明皆眼前。 縱橫雜謠俗,瑣屑咸羅穿。 材調真可惜,朱丹在磨研。 方將斂之道,且欲冠其顛。 韶陽李太守,高步凌雲煙。 得客輒忘食,開囊乞繒錢。 手持南曹敘,字重青瑤鐫。 古氣參彖繫,高標摧太玄。 維舟事干謁,披讀頭風痊。 還如舊相識,傾壺暢幽悁。 以此復留滯,歸驂幾時鞭。