Song wen chang shi bei you 送文暢師北遊

by Han Yu 韓愈 (768–824)

Dynasty: Tang 唐 (618–907)

Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 337.3779.

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  • Erwin von Zach (1872–1942): Dem buddhistischen Priester Wên Ch'ang bei seiner Abreise nach Norden zum Abschied
    Einst, als ich Professor der Literatur an der kaiserlichen Schule Kuo-tzu-chien war, kam eines Morgens ein buddhistischer Priester mich besuchen. Er sagte, dass er aus Wu stamme und in seiner Jugend Schüler in einem Kloster ausserhalb der Stadt (Legge IV, 144) gewesen wäre. Er habe die Prinzipien der buddhistischen Lehre gründlich erforscht und kenne in groben Umrissen das Auf und Ab dieses Lebens. Da Schranken und Fesseln seiner wahren Natur Abbruch täten, habe er seinen Wagen schmieren lassen und denke in die Ferne zu wandern. Hohe Würdenträger, die den Pinsel zu führen verständen und deren Ruhm Glanz auf die verdienstlichen Vorfahren würfe, Seien von ihm ersucht worden, ihm Gedichte zum Abschied zu geben; wiederholt habe er vorgesprochen und daher keinen Misserfolg in den Kauf nehmen müssen. Jetzt habe er schon mehr als zehn Hefte (solcher Gedichte) zusammengestellt, worin die Kunst jener Männer deutlich zu sehen sei. Ich (Han Yü) wohne versteckt in einer entlegenen Gasse, und er habe daher noch keine Gelegenheit gehabt, von meiner Kunst Kenntnis zu nehmen. Er habe auch gehört, ich kenne die grosse Lehre (des Konfuzius), und er möchte gerne wissen, auf welche Weise er die Defekte seiner Bildung verbessern könnte (T. of T. I, 256). (Nach dieser Einleitung) nahm er ein Manuscript aus der Tasche, bei dessen Prüfung ich darin wirklich reine, erhebende Töne fand (Liki II, 698). Ich sagte daher dem Priester, er möge ein wenig warten, und schrieb dazu eine sehr kritische Vorrede (vgl. Han Yü's Gesam. Werke 20/5). In der Einleitung ging ich zurück auf die ältesten Zeiten und legte dar, warum Belohnungen und Strafen erteilt würden. Gegen Schluss versuchte ich die Zweifel seiner Brust zu zerstreuen und durch Fällen von Bäumen einen freien Ausblick zu schaffen (d.h. der Buddhismus wurde angegriffen, die konfuzianische Lehre in den Vordergrund gestellt). Da fühlte sich der Priester befriedigt (T. of T. I, 193), es war wie wenn man einem Verdurstenden Wasser gereicht hätte. Später kam ich in's Elend und wanderte in's Exil, es vergingen zahllose Tage. Drei Jahre lang war ich verbannt im wüsten Gebirge und sass als Distriktsrichter von Yang-shan in tiefem Schatten. Beim Einbringen der Steuer versammelten sich seltsame Leute, die sich wunderten über die geschickte Handarbeit meiner Mütze und Strümpfe. In der Einsamkeit hatte ich niemanden, mit dem ich hätte sprechen können, und meine Gedanken und Wünsche waren wie zurückgehaltene Rülpse. Vor kurzem erhielt ich ein Amt in der Hauptstadt und begrüsste selbst im Skorpion an der Mauer (gegenüber dem Eingang) einen alten Bekannten. Umso grösser war meine Freude, wenn ich alten Verwandten und Freunden begegnete; unzertrennlich wurden wir, wie jene in Paaren wandernden Tiere. In Ch'angan leben gar viele Menschen, und der traurigen und festlichen Gelegenheiten (Kondolieren und Glückwünschen) gibt es kein Ende. Trotzdem vermochtest Du, o Priester, mich fleissig aufzusuchen, und diese grosse Gnade kann ich Dir nicht hoch genug anrechnen. – Jetzt am Beginne der Regierung eines weisen Herrschers (Hsien-tsung), dessen Segnungen sich auf Vierfüssler und Vögel (Liki I, 524) erstrecken, Warum willst Du Dir nicht Ruhe gönnen statt nach Norden in's Feld zu ziehen und Habichte und Falken (d.h. Rebellen) zu verfolgen? Der Minister T'ien Chi-an kommandiert an der nördlichen Grenze und sein Prestige hält die Barbaren im Zaume. Der Gouverneur Liu Chi befehligt in Peking, und die geschichtlichen Aufzeichnungen werfen Glanz auf seine verdienstlichen Taten. Bei deren Festen tanzen herrliche Mädchen des Harems, bei Jagden im Mondlicht der Grenze wird das Wild eingekreist. Du brauchst nur den im Koffer geborgenen Schatz (die Abschiedsgedichte Deiner hochstehenden Freunde) zu zeigen und kannst sie wie eine Furt oder ein Floss als Mittel zur Erreichung Deiner Zwecke gebrauchen. Von nun an wirst Du Pelze und Pferde zur Verfügung haben und wirst wohl nicht wieder Gänsefuss und Farnkraut essen. – Was mich betrifft, so will ich nach Vergeltung der kaiserlichen Gnade wegen Krankheit meinen Abschied nehmen und bis ins hohe Alter meine Felder bestellen. Zum Schutze meines Körpers sei eine schilfgedeckte Hütte bestimmt, zu meiner Unterhaltung werde ich mit meinen Hunden (Legge IV, 192) auf die Jagd gehen. Wenn Du, o Priester, dann aus dem Norden zurückkommst, will ich Yamsknollen ausgraben und für Dich kochen.

    in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 50-52.

昔在四門館,晨有僧來謁。 自言本吳人,少小學城闕。 已窮佛根源,粗識事輗軏。 攣拘屈吾真,戒轄思遠發。 薦紳秉筆徒,聲譽耀前閥。 從求送行詩,屢造忍顛蹶。 今成十餘卷,浩汗羅斧鉞。 先生閟窮巷,未得窺剞劂。 又聞識大道,何路補剠刖。 出其囊中文,滿聽實清越。 謂僧當少安,草序頗排訐。 上論古之初,所以施賞罰。 下開迷惑胸,窙豁劚株橜。 僧時不聽瑩,若飲水救暍。 風塵一出門,時日多如髮。 三年竄荒嶺,守縣坐深樾。 徴租聚異物,詭製怛巾襪。 幽窮誰共語,思想甚含噦。 昨來得京官,照壁喜見蝎。 況逢舊親識,無不比鶼蟨。 長安多門戶,弔慶少休歇。 而能勤來過,重惠安可揭。 當今聖政初,恩澤完{羽戊}狘。 胡爲不自暇,飄戾逐鸇鷢。 僕射領北門,威德壓胡羯。 相公鎮幽都,竹帛爛勳伐。 酒場舞閨姝,獵騎圍邊月。 開張篋中寶,自可得津筏。 從茲富裘馬,寧復茹藜蕨。 余期報恩後,謝病老耕垡。 庇身指蓬茅,逞志縱獫猲。 僧還相訪來,山藥煮可掘。