Ti tan gu qiu si tang 題炭谷湫祠堂
by Han Yu 韓愈 (768–824)
Dynasty: Tang 唐 (618–907)
Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 340.3812f.
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Erwin von Zach (1872–1942): Ich schreibe diese Verse auf die Wand des Tempels beim Drachenweiher des Kohletales
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Die tausend Geschöpfe bewohnen die lichte Oberwelt, und in der dunklen Unterwelt herrschen die Dämonen. Ach welch' grosse Weisheit mag der Drache allein besitzen, dass es ihm vergönnt ist ein- und auszugehen im Reiche der Menschen und in jenem der Dämonen zugleich! Ich weiss nicht, wer ihm beisteht, dass er so gewissermaszen den Schlüssel zum Rätsel der Schöpfung besitzt. Müde, sich im Wasser der Ebene aufzuhalten, nistet er jetzt in himmelragenden Bergen. Dort wo die Felszacken wie zehn Finger emporstehen, blickt ein rundes Wasserbecken auf zum Himmel. Eine wunderbare Kraft hält diesen Weiher hoch empor und beschützt seine spärliche Wassermenge (Legge IV, 411). Sicher enthält er tiefe Geheimnisse und war vom Anfang an bestimmt den Drachen in sich aufzunehmen. Fische und Schildkröten empfangen da seinen Schutz, ergehen sich in freudiger Menge und brüsten sich in ihrer himmlischen Einfalt. Flatternd lassen sich die Vögel am Ufer nieder; wie äusserst gemessen ist ihr Flug! - Das Götzenbild des Tempels ist von lebenswahrer Wirklichkeit, der ragende Jadeblock ist wie von einer Dunstwolke umgeben. Alle Ungeheuer des Weihers dienen voll Ehrfurcht der Gottheit, auf deren Antlitz gnädige Majestät sich spiegelt. - Ich kam hierher gerade zur Mittagszeit, voll Furcht denke ich an die bevorstehende Rückkehr. (Endlich) stehe ich auf diesem engen Fleckchen Erde, wie würde ich da wagen, von den Schwierigkeiten des Aufstieges zu sprechen? Schade dass ich kein haarscharfes Schwert besitze, um damit den Drachen zu töten und diese kleine Wasserlache purpurrot zu färben. So weit ist es (durch Schuld des Drachens) gekommen, dass in dieser trockenen Jahreszeit selbst Waisen und Witwer (Legge II, 162) um Regen bitten müssen. Dichter Wald ringsum ist in tiefstes Dunkel gehüllt; das ganze Jahr hindurch kann hier unmöglich ein Baum gefällt werden. Schöne Blüten vermischen sich mit herrlichen Früchten und werden (für mein Auge) zu bunten Flecken von Gelb und Rot. Die Steinstufen sind alle gefährlich glatt und der Stürzende kann nirgends sich anklammern. Junge Vögel haben üppig wachsende Gräser (Liki II, 84) zerkleinert und mir gleichsam ein bequemes Nachtlager bereitet. Doch ich kann nicht bleiben und muss diesen Ort wieder verlassen; ich will doch nicht inmitten von Schilf und Gras (Legge IV, 416) sterben!–
in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 135f.
萬生都陽明,幽暗鬼所寰。 嗟龍獨何智,出入人鬼間。 不知誰為助,若執造化關。 厭處平地水,巢居插天山。 列峰若攢指,石盂仰環環。 巨靈高其捧,保此一掬慳。 森沈固含蓄,本以儲陰奸。 魚鱉蒙擁護,群嬉傲天頑。 翾翾棲託禽,飛飛一何閑。 祠堂像侔真,擢玉紆煙鬟。 群怪儼伺候,恩威在其顏。 我來日正中,悚惕思先還。 寄立尺寸地,敢言來途艱。 吁無吹毛刃,血此牛蹄殷。 至令乘水旱,鼓舞寡與鰥。 林叢鎮冥冥,窮年無由刪。 妍英雜艷實,星瑣黃朱斑。 石級皆險滑,顛躋莫牽攀。 龍區雛眾碎,付與宿已頒。 棄去可奈何,吾其死茅菅。