Ting qiu 庭楸

by Han Yu 韓愈 (768–824)

Dynasty: Tang 唐 (618–907)

Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 342.3836.

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  • Erwin von Zach (1872–1942): Die Catalpa-Bäume des Hofes
    In meinem Hof stehen nur fünf Catalpa-Bäume, alle wachsen innerhalb eines Raumes von zehn Schritten (im Geviert). Jeder trägt Schlingpflanzen, die ihn umwinden, und durch diese Schlingpflanzen stehen sie oben wechselseitig mit einander in Verbindung. Unten hängen die beblätterten Zweige überall bis zum Boden herab, während die Baumkronen alle in die Wolken hineinragen. Wenn die Morgensonne im Osten dieser Bäume aufgeht, sitze ich stets an ihrer Westseite. Wenn die Abendsonne westlich von ihnen sinkt, sitze ich stets an ihrer Ostseite. Steht die Mittagssonne im Zenith, sitze ich gerade in der Mitte unter den Bäumen. Blicke ich dann nach oben, wie herrlich grün erscheint das Blätterdach! Auch nicht der kleinste Spalt ist oben zu sehen. Wenn morgens oder abends die Sonne noch nicht oder nicht mehr zu sehen ist, pflege ich acht bis neun Mal um die Bäume herumzugehen. Da glitzert der wohlriechende Morgenthau, wie innig hängen dessen helle Perlen zusammen! Und abends wenn der Mond aufsteigt, die Bäume zu bescheinen, glaube ich lichte Dünste zu sehen, die sich aus ihnen erheben. Ich bin schon von Natur aus beschränkt; überdies erfuhr ich immer wieder die Anziehung dieser fünf Catalpa-Bäume. Kommen daher Gäste, ziehe ich es vor, sie nicht zu sehen; wie sollte ich erst einem einflussreichen Minister einen Besuch bringen wollen? Zum Hause eines solchen Mannes eilen alle hin, und Gäste gibt es dort stets in grossen Mengen. Wenn auf neun Rindern ein Härchen verloren geht (Wen-hsüan 41/13, d.h. wenn ich wegbleibe), so macht dies bei der grossen Zahl der Gäste doch nichts aus (d.h. es fällt nicht auf). Wenn ich wirklich einmal hingehe, finde ich dort nichts was mich interessiert; gehe ich dagegen nicht hin, bleiben mir noch immer die von mir geliebten Catalpa-Bäume.

    in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 191.

庭楸止五株,共生十步間。 各有藤繞之,上各相鉤聯。 下葉各垂地,樹顛各雲連。 朝日出其東,我常坐西偏。 夕日在其西,我常坐東邊。 當晝日在上,我在中央間。 仰視何青青,上不見纖穿。 朝暮無日時,我且八九旋。 濯濯晨露香,明珠何聯聯。 夜月來照之,蒨蒨自生煙。 我已自頑鈍,重遭五楸牽。 客來尚不見,肯到權門前。 權門眾所趨,有客動百千。 九牛亡一毛,未在多少間。 往既無可顧,不往自可憐。