Tong su lian ju 同宿聯句

by Han Yu 韓愈 (768–824) and Meng Jiao 孟郊 (751–814)

Dynasty: Tang 唐 (618–907)

Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 791.8908f.

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  • Erwin von Zach (1872–1942): Nächtliches Zusammensein (mit Mêng Chiao)
    Han Yü: Nachdem ich mich von Dir getrennt hatte, musste ich infolge schlauer Verläumdungen in die ferne Verbannung wandern. Mêng Chiao: Im Frühling fielen reichlich meine Zähren, im Herbste trieb ich schon auf den weiten Wassern eines Tränenmeers. Han Yü: Von merkwürdigen Landtieren fielen mir der Elephant und das Rhinoceros auf, von sonderbaren Vögeln sah ich die Eule und den Giftvogel. Mêng Chiao: Am Morgen wandertest Du viel über gefährliche Bergbrücken, in der Nacht schliefst Du, oft aufgeschreckt, auf Deinem Lager. Han Yü: Lebend zurückzukehren und meine Amtswürde wieder zu erlangen, ist mehr als ich jetzt verdient habe, an den Gedanken des Todes habe ich mich schon früher (in meinem Exil) gewöhnt. Mêng Chiao: Auf herrlichen Wegen (des Hofes) mischst Du Dich wieder unter hohe Würdenträger und hörst die Rufe der Wachen innerhalb der Stille der Verbotenen Stadt. Han Yü: Bei heiterem Himmel sehen wir die höchsten Spitzen der Berge hervorkommen, im dichten Schatten der Sophoren-alleen (Ch'angan's) reiten wir zusammen herum. Mêng Chiao: Aufrichtige Worte (eines Freundes) liessen Dich wieder bei Hofe Anklang finden, während tausend ränkevolle Zungen schweigen mussten. Han Yü: Wie einst K'wang Hêng (B.D. No. 1011) verstehe ich jetzt nur noch über Poesie zu sprechen, wie früher Huan T'an (B.D. No. 844) lese ich keine Bücher mit Prophezeiungen. Mêng Chiao: Wie laut erklingen Deine herrlichen Reime, Dein hoher Ruhm wartet nur auf jene, die Dich noch höher einschätzen werden (Legge I, 221). Han Yü: In all' dem Elend erfüllte oft Freude mein Herz, bei meiner heiteren Gemüthsstimmung ist Leid bald wieder versickert. Mêng Chiao: Deinetwegen gebe ich mich dem Weingenusse hin und tanze taumelnd herum, immer von neuem Dir zutrinkend. Han Yü: Die Sonnenstrahlen verschönern die Natur am Morgen, der Glanz des Lichtes lässt die Gespenster der Nacht verschwinden. Mêng Chiao: Obwohl das Tor zur Lehre des Konfuzius weit offen steht, wagen böse Menschen nicht einzudringen. Obwohl die Quelle der Gerechtigkeit ganz nahe ist, wagt der Räuber daraus kein Wasser zu schöpfen. Wir aber (zwei gute Konfuzianer) versuchen auf hellklingender Zither eine Melodie zu spielen, und der weisse Kranich lässt dazu seinen harmonischen Ruf ertönen. Wenn man die Freude kennen lernen will, die unsere beiden Herzen erfüllt, muss man das Gewebe betrachten, das aus zwei Cocons gewoben ist (d.h. vorliegendes Kettengedicht).

    in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 221f.

自從別君來,遠出遭巧譖(愈)。 斑斑落春淚,浩浩浮秋浸(郊)。 毛奇睹象犀,羽怪見鵩鴆(愈)。 朝行多危棧,夜臥饒驚枕(郊)。 生榮今分踰,死棄昔情任(愈)。 鵷行參綺陌,雞唱聞清禁(郊)。 山晴指高標,槐密騖長蔭(愈)。 直辭一以蔫,巧舌千皆鉝(郊)。 匡鼎惟說詩,桓譚不讀讖(愈)。 逸韻何嘈嗷,高名俟沽賃(郊)。 紛葩歡屢填,曠朗憂早滲(愈)。 為君開酒腸,顛倒舞相飲(郊)。 曦光霽曙物,景曜鑠宵鋟(愈)。 儒門雖大啟,奸首不敢闖(郊)。 義泉雖至近,盜索不敢沁。 清琴試一揮,白鶴叫相喑。 欲知心同樂,雙繭抽作紝(郊)。