Yue shi shi xiao yu chuan zi zuo 月蝕詩效玉川子作
by Han Yu 韓愈 (768–824)
Dynasty: Tang 唐 (618–907)
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Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 340.3818f.
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Erwin von Zach (1872–1942): Die Mondesfinsternis, in Nachahmung eines gleichnamigen Gedichtes von Lu T'ung
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Im fünften Jahre der Regierungsperiode Yüan-ho (810 n. Chr.) Um Mitternacht des 14. des 11. Monats Ragte das kahle Geäst der Bäume bewegungslos in die Nacht hinein, Die beissende Kälte wirkte versteifend, es wehte kein Wind. Die Gestalt des Mondes war wie eine grosse weisse Scheibe, Voll und rund war er am östlichen Himmel emporgestiegen. Da kommt plötzlich ein Wesen, das ihn verschlingt, und niemand weiss, was für ein Reptil es ist. Wie kann ein höchst wunderbares Phänomen wie der Mond von einem so eigentümlichen Missgeschick getroffen werden? Die Sterne erscheinen darauf in Menge wie verstreute Sandkörner, zu Haufen vereinigt wetteifern sie in Glanz und Helligkeit. Das Oellämpchen, das gerade noch kaum imstande war, meine Matte zu erleuchten, entsendet nun ein helles Licht, weiter reichend als ein Regenbogen. Mein Freund Lu T'ung geht bitterlich weinend allein im Hofe seines Hauses auf und ab. Und denkt: "Sonne und Mond sind doch die Augen des Himmels. Wenn dieser sich selbst nicht mehr schützen kann, wonach kann sich meine Lehre noch richten? Stets habe ich die Alten sagen gehört, dass es ein Krötenungeheuer sei, das den Mond verspeise. Wie kannst Du, o Kröte, in Deinem Bauche den Mond mit seinen tausend Meilen Durchmesser aufnehmen? Wo wurdest Du, Wesen von hundert Hässlichkeiten, grossgezogen? Deine plumpen Hände und Füsse bewegen sich doch gewöhnlich nur langsam, wer hat Dich gelehrt das dunkle Firmament emporzuklimmen? Der gelbe Kaiser (der Vorzeit) hatte vier Augen und Kaiser Shun besass doppelte Pupillen. Und jetzt, wo der Himmel nur zwei Augen (Sonne und Mond) hat, wie kann es Gott zugeben, dass das eine Auge verspeist wird? Als zehn Sonnen am Himmel erschienen, rief Kaiser Yao die grosse Flut um sie zu vernichten. Er kümmert sich nicht darum, dass überall wegen der Ueberschwemmung die Kinder mit einem Fischkopf geboren wurden. Wenn Du zu jener Zeit eine Sonne, ja acht oder neun Sonnen verspeist hättest, niemand hätte Dich einen Vielfrass genannt. Sonnendrachen und Sonnenkrähe hätte Dein gieriges Maul durch Hitze verbrannt, Ihre Flügel und Flossen hätten Dein Inneres gebläht, Dein unersättlicher Bauch hätte endlich seine Sättigung gefunden, Deine hungrigen Eingeweide hätten niemals mehr kollernde Geräusche hören lassen. Wenn Du aber jetzt den Mond verspeist, dann musst Du mit dem Tode bestraft werden. Die Netze des Himmels sind überall so dicht gespannt, wohin könntest Du vor der Strafe entfliehen?" (Von diesen Gedanken erfüllt) stand Lu T'ung im Hofe seines Hauses und sprach zu Gott: Hier auf Erden wandelt Dein unbedeutender Knecht Lu T'ung, Immer von neuem Dich ehrfurchtsvoll grüssend wagt er Dir folgendes zu berichten: Ich besitze einen nur zollangen Dolch, womit ich den Bauch der unheilvollen Kröte aufschlitzen könnte. Ich habe aber keine Leiter um das Firmament zu erreichen und die Himmelstreppe kann von mir gewöhnlichem Sterblichen nicht betreten werden. Ich wollte Dir durch den Südostwind ein schriftliches Gesuch zukommen lassen und hoffte, dass der Wind durch das Nordwesttor in den Himmel eindringen würde. Ich schärfte den neugierigen Sternen Verschwiegenheit ein, doch mein Unglück wollte es, dass der Windgott gerade nicht blies. Ich dachte an den im Osten wachenden schwarzen Drachen, dessen Hauer und Hörner so drohend aussehen. Sein Gefolde besteht aus mehr als hundert Leuten, deren Ernährung dem himmlischen Haushalte viel Sorge bereitet. Doch er weiss nichts von der Mondesfinsternis und ist ganz unnütz als Wächter der Milchstrasse. (Das gleiche gilt) vom roten Riesenvogel der südlichen Regionen, mit seinem kahlen Bürzel und seinen weit gespreizten Flügeln. Ueber seinem Haupt ist es zur Mondfinsternis gekommen und er öffnet nur drohend den Schnabel. Doch das Krötenungeheuer geht unversehrt an ihm vorüber: Indolent will auch er sich Unannehmlichkeiten ersparen und gebraucht nicht seinen Schnabel um das Scheusal zu töten. Im Westen kauert der Himmelstiger, dessen gestreiftes Fell eine wirre Fülle von Haaren zeigt. Seitdem er dem weissen Kaiser (des Westens) gefolgt ist, wird er beim grossen Winteropfer gefüttert und auch sonst gut behandelt. Aber er lässt ruhig zu, dass der Mond durch das Ungeheuer verspeist wird. Ganz unnützer Weise sind in seinem Maule Fänge angebracht. Die schwarze Schildkröte des Nordens endlich fürchtet Kälte und Verwicklungen. Sie zieht den Kopf unter den Rückenschild zurück, um sich zu verbergen. (In meinem Aerger) heisse ich den Himmelsaugur sie munter zu machen. Er erhitzt seinen Stock und durchbohrt den Rückenschild an zahlreichen Stellen, die wie die Sterne des Himmels angeordnet sind. Von diesen vier Himmelswächtern abgesehen sind die übrigen Beamten des göttlichen Hofstaates von keiner Bedeutung, und Kritik wäre überflüssig. Ich flehe Dich, o Gott, an, alle diese unnützen Leute hinwegzujagen und nicht zuzulassen, dass darüber noch viel geredet werde. Gleichzeitig bitte ich Dich, dem Monde seinen früheren Glanz zurückzugeben, Sodass das blinde Auge (des Himmels) wieder spiegelhell und flekkenlose werde. Die unheimliche Kröte muss aber ergriffen und der himmlischen Küche übergeben werden. Du, o Gott, mögest mit deinen Eszstäbchen den fetten Wanst der Kröte verspeisen und Deinem Magen zuführen. Und wie früher möge der Mondhase die Medizin der Unsterblichkeit in seinem Mörser zerstossen, Wie früher mögen die Cassia-Bäume vor dem Mondpalaste langsam hin und her schwingen. Die Mondkönigin möge wieder ruhig in ihre Behausung zurückkehren, und die Sonne ihren alten Genossen erhalten. (So lautet die Eingabe Lu T'ung's) und obwohl der Himmel weit ist, sein Ohr reicht doch bis hienieden zur Erde. Getroffen durch die loyalen Gefühle seines Untertans (Lu T'ung) lässt der Himmel seinen Entschluss kundgeben. Die Worte sind zwar nicht klar, doch deren tiefer Sinn ist zu verstehen: Alles was Odem und Form besitzt, sind meine Kinder, meine Geschöpfe. Obwohl ich die Todesstrafe missbillige, will ich die Hinrichtung dieses einen Geschöpfes (der Kröte) zulassen. Dem Mond sei das Licht zurückgegeben, ruhig möge er sich in seiner Bahn weiter bewegen. Allen andern sei die Strafe nachgesehen, nur die Kröte möge getötet werden.–
in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 149-152.
元和庚寅斗插子,月十四日三更中。 森森萬木夜僵立,寒氣F1奰頑無風。 月形如白盤,完完上天東。 忽然有物來噉之,不知是何蟲。 如何至神物,遭此狼狽凶。 星如撒沙出,攢集爭強雄。 油燈不照席,是夕吐燄如長虹。 玉川子,涕泗下,中庭獨行。 念此日月者,為天之眼睛。 此猶不自保,吾道何由行。 嘗聞古老言,疑是蝦蟆精。 徑圓千里納女腹,何處養女百醜形。 杷沙腳手鈍,誰使女解緣青冥。 黃帝有四目,帝舜重其明。 今天祗兩目,何故許食使偏盲。 堯呼大水浸十日,不惜萬國赤子魚頭生。 女於此時若食日,雖食八九無嚵名。 赤龍黑鳥燒口熱,翎鬣倒側相搪撐。 婪酣大肚遭一飽,飢腸徹死無由鳴。 後時食月罪當死,天羅磕匝何處逃汝刑。 玉川子立於庭而言曰,地行賤臣仝,再拜敢告上天公。 臣有一寸刃,可刳凶蟆腸。 無梯可上天,天階無由有臣蹤。 寄牋東南風,天門西北祈風通。 丁寧附耳莫漏泄,薄命正值飛廉慵。 東方青色龍,牙角何呀呀。 從官百餘座,嚼啜煩官家。 月蝕汝不知,安用為龍窟天河。 赤鳥司南方,尾禿翅觰沙。 月蝕于汝頭,汝口開呀呀。 蝦蟆掠汝兩吻過,忍學省事不以汝觜啄蝦蟆。 於菟蹲於西,旗旄衛毿F2。 既從白帝祠,又食於蜡禮有加。 忍令月被惡物食,枉於汝口插齒牙。 烏龜怯姦,怕寒縮頸。 以殼自遮,終令夸蛾抉汝出。 卜師燒錐鑽灼滿板如星羅,此外內外官。 瑣細不足科,臣請悉掃除。 慎勿許語令啾嘩,并光全耀歸我月。 盲眼鏡淨無纖瑕,弊蛙拘送主府官。 帝箸下腹嘗其皤,依前使兔操杵臼。 玉階桂樹閒婆娑,姮娥還宮室。 太陽有室家,天雖高,耳屬地。 感臣赤心,使臣知意。 雖無明言,潛喻厥旨。 有氣有形,皆吾赤子。 雖忿大傷,忍殺孩偽。 還汝月明,安行于次。 盡釋眾罪,以蛙磔死。