Yue yang lou bie dou si zhi 岳陽樓別竇司直
by Han Yu 韓愈 (768–824)
Dynasty: Tang 唐 (618–907)
Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 337.3778f.
Compare translationsTranslations
1-
Erwin von Zach (1872–1942): Auf dem Torturme von Yo-yang nehme ich Abschied von Tou Hsiang
Display translation
Womit im ganzen Lande kann sich die Grösse des Tung-t'ing-Sees messen? Alle Bergwässer des Südens sammeln sich hier, wie eilig fliessen seine Fluten nach Norden! Seine grosse Wassermasse dehnt sich über 700 Meilen aus und nimmt die verschiedensten Arten von Zuflüssen auf. Seit altersher bleibt er stets von gleicher Undurchsichtigkeit (Wen-hsüan 58/16), und seine konfusen Kreisbewegungen zeigen kein bestimmtes Ziel. Ein heisser Wind wühlt ihn täglich auf, und viele verborgene Wunder zeigen sich dann mehr als gewöhnlich in seinen Tiefen. Hoch erheben sich seine mächtigen Wogen, die die Welt eng und gefährdet erscheinen lassen. Stolz steigen sie empor wie die Berge Sung und Hwa und können in ihren übermütigen Bewegungen mit der kräftigen Jugend verglichen werden. Wie gewaltig ist ihr Getöse! Es ist wie der Lärm von zehntausend Kriegswagen. Man glaubt die Musik des Kaisers Huangti zu hören, die einst am Ufer dieser weiten Wasserfläche aufgestellt war (T. of T. I, 348). Man meint (in den Wellen) die geschnitzten Drachen der Musikgestelle auftauchen zu sehen, man denkt an weisseidene Zeltvorhänge (die ein Frühlingswind hochhebt, Wen-hsüan 30/10). Die Welt der Geister und Dämonen ist verschieden von unserer; der Rhytmus (Liki II, 73, 80, Wen-hsüan 18/7) ihrer Musik ist mehr ein wildes Gewoge. Wenn sich Licht über den See ausbreitet (Wen-hsüan 16/5), erscheint er mir in stolzer Schönheit; wenn Finsternis ihn bedeckt, werde ich von Trauer ergriffen. - Morgens kam ich am Hafen von I-ch'un vorüber, weiter nach Norden fand ich keinen Damm, um zu landen. Nachts band ich mein Boot fest bei der Pa-ling-Insel (bei Yo-chou), dort erst inmitten reichen Schilfes konnte ich an's Ufer gelangen. Die Sterne und die Milchstrasse spiegeln sich im Wasser wieder, und beim Empor- und Hinabschauen verwechsle ich oben und unten. Die Wellen zeigen (auch bei abnehmendem Wind) noch immer ihren unverminderten Zorn, und ihr Lärm klingt hohl, wie das Tönen irdener Krüge (T. of T. I, 233). Am folgenden Morgen besteige ich den Torturm von Yo-yang unter den glänzenden Strahlen der aufgehenden Sonne. Der Windgott Fei-lien zieht seine Streitkräfte zurück, das Wetter wird heiter und ruhig, so dass auch nicht der feinste Seidenfaden (Legge III, 119) sich bewegt. Die tiefe Ruhe (der Fluten) erinnert an grünliches Eis, die Spiegelbilder der Naturobjekte zeigen sich um die Wette mit besonderer Klarheit. Delphine springen manchmal spielend aus den Fluten, die erschreckt sich plötzlich wieder aufbäumen. Es ist gerade im ersten Wintermonat, in den Spalten der Erde zieht sich das kalte Wasser zusammen (um zu Eis zu werden). Ich trete nach vorne an die Balustrade des Turmes und zeige auf das nahe Ufer, das ich früher, unter den Gästen sitzend, nur schwer sehen konnte. Durch die erquickende Reinheit der Luft und des Wassers fühlen sich meine Lebensgeister angeregt, meine innersten Gedanken kommen hervor und entfalten sich. - Seit meiner ersten Jugend warst Du, o Tou Hsiang, mein Freund, Hand in Hand lachten und litten wir zusammen. Du freutest Dich über meine Rückkehr aus der Verbannung, dass es uns vergönnt war, einander gesund wiederzusehen. Du gabst mir zu Ehren ein Fest, zu dem viele Gäste kamen; voll Glanz floss der zu Hause bereitete Wein in die Becher. Ohne Unterlass wurde getrunken, und Lauten begleiteten die hellen Gesänge. Orangen und Kastanien wurden während des Mahles serviert; beim Herumwerfen dieser Früchte wurden die Sauce-näpfe umgestossen. Als die Freude ihren Höhepunkt erreicht hatte, stellte sich wieder der Kummer ein: die schöne Zeit der Jugend (Legge IV, 158) konnte nicht vergessen werden. - Ich erinnere mich der fernen Vergangenheit, da ich gerade das Bücherstudium begann und ein grosser Führer zu werden wünschte. Für Erwerbung unnützer Lehren verschwendete ich tausend Unzen Silber (T. of T. II, 206), wenn auch diese Lehren als Wissenschaft, wie man sagt, einen hohen Rang einnehmen. Ich liebte talentvolle Männer und kümmerte mich nicht um deren Betragen; kam es dann zu einem Skandal, wurde ich verläumdet. Vor zwei Jahren, als ich meine amtliche Stellung verlor, traf dieses Unglück einen vollkommen Unschuldigen (Legge, Iking pg. 110/14). Die Minister hatten mich auf Grund unverdienten Rufes zu einer Stellung (als Censor) berufen, wo ich mit der Umgebung des Kaisers bekannt wurde. In ihrer Missgunst fürchtete sie meine Kritik und erging sich in wilden Lügen, um mich zu vertreiben. Durch die Gnade des neuen Kaisers wurde mein Urteil verbessert und ich nach Chiang-ling versetzt, wo ich gezwungen wurde als militärischer Berater aufzutreten. Ach, leider war ich talentlos und langsam, so dass ich stets fürchtete meine Pflicht zu versäumen. Wenn ich an die Zeit meiner Reise nach Süden zurückdenke, so wäre ich damals gerne im Bauche der Fische verschwunden (ertrunken, Ch'u tz'u 7/2). Weil die Reisedauer streng festgesetzt war, musste ich ein Segelboot nehmen, das spaltend wie ein Pfeil durch die hohen Wogen schoss. Umschlagen und untersinken war jeden Moment zu befürchten, wer hätte da noch meine Loyalität und Geradheit mir vergeben? Dass man lebend zurückgekehrt ist, darüber kann man wirklich sich freuen, und mit Ueberwindung lässt man sich durch die bösen Folgen der Aufrichtigkeit warnen, So dass man von heute an für alle Zukunft in rohen Umrissen die Ursache von Erfolg und Misserfolg kennt. In vielen Dingen ändere ich meine früheren Neigungen, und ich erwäge eine neue Richtung einzuschlagen. Fürwahr, ich möchte zehn Morgen Landes bebauen, und strebe nicht danach Minister des Kaisers zu werden. Meine Gattin versteht die Seidenraupenzucht und Seidenweberei, und meine Kinder sind schon gross genug, um den Arbeitern im Felde das Essen zu bringen. Bald werde ich meine Amtsmütze an den Nagel hängen, und hoffe, dass Du mich dann im Leben oder im Tode (d.h. jedenfalls) aufsuchen wirst.–
in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 47-50.
洞庭九州間,厥大誰與讓。 南匯羣崖水,北注何奔放。 瀦爲七百里,吞納各殊狀。 自古澄不清,環混無歸向。 炎風日搜攪,幽怪多冗長。 軒然大波起,宇宙隘而妨。 巍峩拔嵩華,騰踔較健壯。 聲音一何宏,轟輵車萬兩。 猶疑帝軒轅,張樂就空曠。 蛟螭露筍簴,縞練吹組帳。 鬼神非人世,節奏頗跌踼。 陽施見誇麗,陰閉感悽愴。 朝過宜春口,極北缺隄障。 夜纜巴陵洲,叢芮纔可傍。 星河盡涵泳,俯仰迷下上。 餘瀾怒不已,喧聒鳴甕盎。 明登岳陽樓,輝煥朝日亮。 飛廉戢其威,清晏息纖纊。 泓澄湛凝綠,物影巧相況。 江豚時出戲,驚波忽蕩瀁。 時當冬之孟,隙竅縮寒漲。 前臨指近岸,側坐眇難望。 滌濯神魂醒,幽懷舒以暢。 主人孩童舊,握手乍忻悵。 憐我竄逐歸,相見得無恙。 開筵交履舃,爛漫倒家釀。 杯行無留停,高柱送清唱。 中盤進橙栗,投擲傾脯醬。 歡窮悲心生,婉孌不能忘。 念昔始讀書,志欲干霸王。 屠龍破千金,爲藝亦云亢。 愛才不擇行,觸事得讒謗。 前年出官由,此禍最無妄。 公卿採虛名,擢拜識天仗。 姦猜畏彈射,斥逐恣欺誑。 新恩移府庭,逼側廁諸將。 于嗟苦駑緩,但懼失宜當。 追思南渡時,魚腹甘所葬。 嚴程迫風帆,劈箭入高浪。 顛沈在須臾,忠鯁誰復諒。 生還真可喜,尅己自懲創。 庶從今日後,粗識得與喪。 事多改前好,趣有獲新尚。 誓耕十畝田,不取萬乘相。 細君知蠶織,稚子已能餉。 行當掛其冠,生死君一訪。