Zeng hou xi 贈侯喜

by Han Yu 韓愈 (768–824)

Dynasty: Tang 唐 (618–907)

Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 338.3788f.

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  • Erwin von Zach (1872–1942): Dem Hou Hsi gewidmet
    Mein Freund Hou mit dem Beinamen Shu-ch'i Ruft mich, die Angelrute zu nehmen und mit ihm im (warmen) Lo-Wasser fischen zu gehen. Bei Tagesanbruch verlassen wir reitend die Stadt (Lo-yang), Den ganzen Tag hindurch stürmen wir durch Dornengestrüpp, Bis wo das warme Lo-Wasser ein unbedeutender Wasserlauf wird, der verschwindet und wieder erscheint. Er ist so tief wie eine Radfurche, und breit genug, um eine Wagendeichsel aufzunehmen. Frösche springen dort herüber und hinüber, und Spatzen baden sich darin. Selbst, wenn hier Fische vorhanden wären, wozu nach ihnen angeln? Mir blieb aber wegen meines Freundes Hou Hsi kein anderer Ausweg offen. Der Haken wird gekrümmt, der zerkleinerte Köder befestigt und dann die Angel in dieser Pfütze ausgeworfen. Von Mittag bis in die Dämmerung sitzen wir dort bewegungslos, Und erst, nachdem Hand und Auge müde sind, erheben wir uns. Wenn die Angelschnur zeitweilig bewegt wird und dann wieder ruht, darf man noch nicht auf Erfolg hoffen. Krebschen und Egel kommen und gehen, und wir glauben schon, dass es Fische sind. Wir heben die Rute, ziehen die Schnur heraus und plötzlich haben wir Erfolg: Ein kleines Fischlein von Zollänge, bei dem man gerade die Schuppen von den Flossen unterscheiden kann. - An diesem Tage seufzten Hou Hsi und Han Yü Gar lange und blickten einander traurig an. Meine jetzige Tätigkeit ist durchaus diesem Angeln zu vergleichen. Dieser Ausflug ist wirklich gut, um mir als warnendes Beispiel zu dienen. Das halbe Leben verbringt man voll Eifer und Geschäftigkeit, um bei den Prüfungen durchzukommen. Wenn dann endlich einmal der (Doktor)-Titel errungen, ist die frische Gesichtsfarbe (der Jugend) für immer verblasst. Stehen denn die Zustände in der heutigen Gesellschaft uns nicht deutlich vor Augen? Umsonst sucht man sich Leid und Kummer, und eigentlich weswegen? Viel besser dürfte es sein, Frau und Kind mit sich zu nehmen Und im Süden den Berg Chi und den Fluss Ying auszusuchen, ohne je wieder zurückzukehren. Mein lieber Shu-Chi, Du bist noch jung (Dein Athem ist noch voll Kraft), Darum darfst Du mich nicht auslachen wegen meiner kritischen Worte. Wenn Du wirklich Fische angeln willst, musst Du gar weit weggehen. Wie sollten sich auch grosse Fische in so seichtem Schlamme (Legge IV, 164) aufhalten? (d.h. Du musst einen grösseren Wirkungskreis suchen, um berühmt zu werden).

    in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 72f.

吾黨侯生字叔恵,呼我持竿釣溫水。 平明鞭馬出都門,盡日行行荊棘裏。 溫水微茫絕又流,深如車轍闊容輈。 蝦蟆跳過雀兒浴,此縱有魚何足求。 我為侯生不能已,盤針擘粒投泥滓。 晡時堅坐到黃昏,手倦目勞方一起。 暫動還休未可期,蝦行蛭渡似皆疑。 舉竿引線忽有得,一寸纔分鱗與鬐。 是日侯生與韓子,良久歎息相看悲。 我今行事盡如此,此事正好為吾規。 半世遑遑就舉選,一名始得紅顏衰。 人間事勢豈不見,徒自辛苦終何為。 便當提攜妻與子,南入箕潁無還時。 叔恵君今氣方銳,我言至切君勿嗤。 君欲釣魚須遠去,大魚豈肯居沮洳。