秋月二首(其一)"孤枕夜何永"
Kong Wenzhong 孔文仲 (1038–1088)
孤枕夜何永,破窗秋已寒。
雨聲沖夢斷,霜氣襲衣單。
利劍摧鋒鍔,蒼鹯縮羽翰。
平生沖鬥氣,變作淚汍瀾。
Herbstnacht Alfred Forke (1867–1944)
— in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 149.
Wie endlos scheint mir die Nacht zu sein!
Ruh' einsam auf meinem Pfühle.
Zerbrochen ist das Fenster mein;
Ich fühle des Herbstes Kühle.
Ein Regenschauer bricht herein,
Das meine Träume verscheuchet,
Und in mein dünnes Gewand hinein
Die eisige Nachtluft schleichet.
Die Schneide wird schartig, die Spitze stumpf
Auch bei den schärfsten Klingen;
Der graue Habicht brütet dumpf,
Zieht ein seine starken Schwingen.
Einst konnte noch mein kühner Mut
Die stolze Brust mir schwellen,
Draus ward jetzt eine Tränenflut
Mit nie versiegenden Quellen.