烽火
Han Yu 韓愈 (768–824)
登高望烽火,誰謂塞塵飛。
王城富且樂,曷不事光輝。
勿言日已暮,相見恐行稀。
願君熟念此,秉燭夜中歸。
我歌寧自感,乃獨淚霑衣。
Die Feuersignale Erwin von Zach (1872–1942)
— in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 62f.
Ich besteige einen hohen Punkt, um Ausschau zu halten nach den Feuersignalen der Grenze.
Wer könnte behaupten, dass der Staub der Grenze schon in Bewegung ist (d.h. dass der Feind sich schon nähert)?
Die Kaiserstadt Loyang ist reich und vergnügungslustig.
Warum sollten die Menschen auch nicht das Vergnügen suchen?
Sage nicht, der Abend sei schon angebrochen,
Ich fürchte, ein Wiedersehen dürfte nicht so bald wieder stattfinden (wegen des herannahenden Feindes).
Ich wünsche, dass Du Dich mit diesem Gedanken vertraut machst
Und erst unter Fackelschein um Mitternacht zurückkehrst. –
Soll etwa dieses Lied allein nur mich rühren (oder ist es auch für die anderen bestimmt?)
Doch leider sitze ich allein da und Tränen befeuchten mein Gewand.