Tong guan xia 同冠峽
by Han Yu 韓愈 (768–824)
Dynasty: Tang 唐 (618–907)
Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 337.3774.
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Hans Heilmann (1859–1930): Die Schlucht von Tung-Quan
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Nun ist's die letzte Hälfte des letzten Sommermonds, Längst sind verschwunden die letzten Spuren des Frühlings. Hier sitz' ich still im Boot, umgeben von Bergen und Flüssen, Es tagt, und die Vögel im Walde erwachen. Die schöne Zeit des Jahres neigt zum Ende, Doch immer noch glühen die Abendwolken in leuchtenden Farben, Und immer noch geht strahlend morgens die Sonne auf, Als wollte sie die ermattende Natur mit neuem Leben erfüllen. Die stumme Abschiedsklage rührt mich armen Verbannten, Wie die Erinnerung an die verlorene Freiheit den Gefangenen in Ketten. Die Tränen wollen hervorbrechen, doch in ihrem Quell gehemmt Lasten sie schwerer noch mir auf dem Herzen. Aber fort mit den Gedanken, mit den Klagen! Was frommt's, sich hadernd gegen sein Geschick zu stemmen! Das Leben treibt uns unaufhaltsam weiter, Bis alles endet und der Sarg im Grab versinkt.–
in: Heilmann, Hans. Chinesische Lyrik vom 12. Jahrhundert v. Chr. bis zur Gegenwart, Die Fruchtschale. München, Leipzig: R. Piper & Co., 1905. p. 83f. -
Erwin von Zach (1872–1942): Die T'ung-kuan-Schlucht (in Yang-shan, Kwang-tung)
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Hier im Süden bemerkt man um die Mitte des zweiten Monats nur noch wenig vom Frühling in der Natur (d.h. der Frühling ist beinahe vorüber). Von hohen Bergen umgeben binde ich mein Boot an und lausche morgens dem Gesange der hundert Sorten von Vögeln. Um diese Zeit verbergen die nächtlichen Wolken noch ihre Schönheit, bis plötzlich die Sonne leuchtend emporsteigt. Der Wanderer ist vom harmonischen Gesang der Vögel getroffen, der Gefangene denkt an ihren leichten Aufflug. In Strömen stürzen meine Tränen hervor, und die Gedanken an erlittenes Unrecht umstricken mich mehr und mehr. Lasst mich daher wieder aufbrechen! Ich will die Sache nicht mehr so ernst auffassen: erst wenn einmal der Sargdeckel geschlossen ist, ist alles Leid vorüber (Tufu 2/33).–
in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 37.
南方二月半,春物亦已少。 維舟山水間,晨坐聽百鳥。 宿雲尚含姿,朝日忽升曉。 羈旅感和鳴,囚拘念輕矯。 潺湲淚久迸,詰曲思增繞。 行矣且無然,蓋棺事乃了。