Not determined 未定
by Du Fu 杜甫 (712–770)
Dynasty: Tang 唐 (618–907)
Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985.
Translations
1-
Hans Bethge (1876–1946): Klage einer schönen Frau
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In Einsamkeit, in fernem, ödem Tale Saß eine Frau von solcher Schönheit Zauber, Wie ihn das Schicksal selten nur verleiht. Sie sprach: Ich bin aus vornehm-altem Hause, Doch sank das Unglück schwer auf mich hernieder, In wilder Gegend such ich ein Asyl. Furchtbares Unheil hat mein Vaterland Verwüstet; meine Brüder sind ermordet, Sie strahlten herrlich in der Jugend Glanz. Nicht einmal ihre Leichen hat man mir Gegeben, daß ich sie bestatten könnte, – Von Haß und Roheit wird die Zeit beherrscht. Unsicher ist das Dasein wie die Flamme Der Fackeln in dem Winde. Mein Gemahl Hat mich verlassen im Gewirr der Zeit. In seinem Herzen ist nicht Kraft noch Größe, Sein einziges Verlangen ist: ein andres, Lachendes Weib an seine Brust zu ziehn. Vor seinen Augen gaukelt schon der Liebreiz Der Andern. Daß er einmal nur die Seufzer Der Frau vernähme, die er von sich stieß ! Ich schickte meine Mägde in die Ferne, Die Perlen meines Schmuckes zu verkaufen, In meinem Zelt aus Schilf blieb ich zurück. Das Zelt ist schlecht. Ich will die Kletterpflanzen Die schlechten Stellen auszubessern bitten, Kühl weht die Luft, und mein Gewand ist leicht. Die Mägde bringen Blumen, – fort damit ! Das ist kein Schmuck für mich. Zypressenzweige Tun mir als Zeichen meiner Trauer not. Die Sonne sinkt. Ich will mir eine Stelle Unter den großen Bambusbüschen suchen Als Ruhplatz für die kalte, öde Nacht.–
in: Bethge, Hans. Pfirsichblüten aus China. Berlin: Ernst Rowohlt Verlag, 1923. p. 44f.