Not determined 未定

by Du Fu 杜甫 (712–770)

Dynasty: Tang 唐 (618–907)

Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985.

Translations

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  • Hans Bethge (1876–1946): Das verbrannte Haus
    Das sehr geliebte Haus, in dem ich einst Geboren wurde, ist ein Raub der Flammen Geworden. Grauer Schutt liegt, wo es stand. Da stieg ich müd in einen goldnen Kahn Und hoffte meinen Kummer zu besiegen, Wenn ich hinausfuhr in die bunte Welt. Auf meiner schön geschnitzten Flöte hab Ein Lied ich zu dem Mond hinaufgesungen, Ein Lied voll Sehnsucht durch die laue Nacht. O weh, der Mond war traurig, da er so Mein Lied vernahm. Mit einer großen Wolke Hat er sein greises Angesicht verhüllt. Da ging ich zu den Bergen hin. Auch sie Besaßen keinen Trost für meine Wunden, Es war umsonst, daß ich zu ihnen sprach. Da fühlte ich, daß alle meine Lust Und meiner Kindheit Wunder in der Asche Begraben lagen, wo mein Haus einst stand. Ich wünschte mir den Tod. Schon stand ich bleich Am Meer und beugte weit mich übers Ufer – Da fuhr ein weißer Kahn an mir vorbei... Erst glaubte ich, es sei der Mond, der sich im Wasser spiegelt. Aber nein, es war Ein weißes Schiff – gelenkt von einer Frau. O du! O du! Daß dich mein Auge sah In dieser bängsten Stunde meines Schmerzes! Jetzt weiß ich wohl, wo mir Genesung winkt. Jetzt habe ich ein Ziel: Dich zu erobern, Du meine Retterin! In deinem Herzen Will ich mein Haus von neuem auferbaun!

    in: Bethge, Hans. Die chinesische Flöte. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Leipzig: Insel Verlag, 1907. p. 43f.