夜歌
Han Yu 韓愈 (768–824)
靜夜有清光,閒堂仍獨息。
念身幸無恨,志氣方自得。
樂哉何所憂,所憂非我力。
Nachtlied Alfred Forke (1867–1944)
— in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 87.
Stille ist die Nacht,
Rein des Mondes Schein.
In dem leeren Raum
Ruhe ich allein.
Und ich denke nach,
Daß ich frei von Pein,
Daß die Wünsche mir
All' erfüllet sei'n.
Welcher Kummer dringt
In die Freude ein?
Dies nur schmerzt mich, daß
Meine Kraft zu klein.
Gesang in der Nacht Erwin von Zach (1872–1942)
— in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 26.
In der ruhigen Nacht scheint helle der Mond, in der leeren Halle sitze ich noch immer allein.
Wenn ich an mich selbst denke, habe ich mir glücklicherweise nichts vorzuwerfen, und mein Wille fühlt sich befriedigt.
Wie froh bin ich! Warum sollte ich mich auch betrüben? Den Kummer (um das Reich) können meine schwachen Kräfte nicht verändern.