Chi bi fu 赤壁賦
by Su Shi 蘇軾 (1037–1101)
Dynasty: Song 宋 (960–1279)
Year of creation: 1082
Notes: Also known as 前赤壁賦 Qian chi bi fu. Source for year of creation: https://sou-yun.cn/Query.aspx?type=poem1&id=1185969.
Included in: Su Shi 蘇軾. Fu Cheng 傅成 and Mu Chou 穆儔 (eds.). Su Shi quan ji 蘇軾全集 (Complete Works of Su Shi) Shanghai: Shanghai guji chubanshe, 2000. 648-649.
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Richard Wilhelm (1873–1930): Erste Fahrt zur Roten Wand
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Su Dong Po machte einst im Herbst Mit einem Freunde eine Kahnfahrt zu der Roten Wand. Leis kam der kühle Wind geflossen Und kräuselte nur leicht die Wasserwellen. Da hob er seinen Becher Und trank dem Freunde zu. Sie sangen nun zusammen So manches Lied Vom Mondschein und schönen Mädchen. - Nach einer kleinen Weile kam der Mond Im Osten hinter fernen Hügeln vor, Und schwankend grüßt sein Abbild aus dem Wasser. Am Ufer glänzte weißer Tau, Und fern am Horizont Verschwamm des Wassers Schimmer in den Himmel. Sie ließen nun ihr Schifflein treiben, Wohin es wollte in der ungeheuren Wasserflut. Da ward die Seele weit, als schwebte sie Auf Windes Flügeln, unbekümmert, wo das Ziel der Fahrt. Sie schwang sich auf in sel'ge Höhn, Als ließe sie die Welt zurück Und wandle still in sel'ger Geister Mitte. So tranken sie einander zu Und freuten sich des Abends. Am Rand des Schiffs gelehnt, Schlug Su Dong Po sich selbst den Takt und sang: "Ruder, ach, so rein Tropft von euch der Mondenschein! Fern, fern, ach, mein Herz Sehnend denkt der Liebsten mein!" - Der Freund zog seine Flöte nun hervor Und mischte ihre Töne in das Lied. So schmelzend klang ihr Laut, So voll von herber Sehnsucht, schluchzend, klagend. Der Nachhall spann sich weich und lange weiter Als wie ein feiner seidner Faden. Aus der Tiefe kamen da die Fische Und Wassertiere stumm empor Und sprangen aus der Flut herauf, den fremden Tönen nach. Und manche Frau im kleinen Schifferkahn Begann zu schluchzen wie von unnennbarem Weh ergriffen. Auch Su Dong Po trat eine Träne in das Auge. Doch faßte er sich bald Und fragte seinen Freund: "Warum nur?" Doch jener sprach: "Ich mußte an den Helden Tsau Mong De gedenken. Solch eine Nacht wohl war es, als er sang: 'Des Mondes Schein verdrängt die Sterne, Und fern nach Süden fliegt ein Rabe.' Dort drüben sieht man Hankou ferne dämmern, Und hier im Osten liegt Wu Tschang. Dort drängen sich in fernen Ketten Die Berge an den Fluß heran. Hier war's, wo jene Kämpfe stattgefunden, In denen Tsau Mong De das Ende seiner Macht erlebte. Wie mächtig war er doch gewesen! Er hatte siegreich seiner Feinde Stadt genommen Und war mit stolzer Flotte dann den Strom herabgefahren: Auf tausend Meilen drängt' sich Schiff an Schiff, Und seiner Fahnen Menge deckte fast den Himmel zu. So stand er da und hob den Becher, Als er im Strom daher fuhr, Und sang ein Lied mit quergefällter Lanze. Er war ein Held, der größte seiner Zeit - - Und heut, wo ist er hin? Was soll da erst aus unsereinem werden, Die wir dem Leben fern am Strome fischen oder jagen, Die mit dem Fisch und Krebs zusammen leben Und die dem Hirsch und Reh Genossen sind? So lassen wir das Schifflein auf den Wellen gleiten, Gleich wie ein dürres Blatt, Und trinken so einander zu, Den Eintagsfliegen gleich, Die einen Augenblick im Lichte Hier zwischen Erd' und Himmel schweben, Wie Tropfen im unendlich weiten Meer. Das macht das Herz mir schwer, Daß unser Leben nur so kurz ist, Indes der Strom die Wellen endlos nach dem Meere wälzt. - Ja könnten wir mit sel'gen Geistern höher schweben Und mit dem lichten Mond ein ewig Leben führen! Doch ach, wir wissen's ja: Uns ist's versagt. - - So hab' ich denn des Herzens Klage Den traurigen Winden anvertraut." Der andre sprach: "Verstehst du nicht, Was uns das Wasser an geheimem Sinn erschließt Und dort der lichte Mond? Da fließt es hin und immerfort, Und doch erschöpft sich's nicht. Der Mond, er ist bald voll, bald leer, Und doch wird er nie größer oder kleiner. Wenn auf den Wandel hin du schaust: So kann der Himmel selbst und auch die Erde Nicht einen Augenblick im Sein verharren. Doch wenn aufs Sein du schaust, So wirst du finden, Daß wie die Welt das Ich auch ewig ist. Was bedarf es da der Schwermut? Und ferner: In dieser ganzen Welt Hat jedes Ding auch seinen Herrn. Was mir nicht zugehört, Das nehme ich nicht an, Und wär' es auch ein Härchen nur. Allein der reine Hauch auf diesem Strome, Der lichte Mond in jenen Bergen, Er wird zum Tone, wenn mein Ohr ihn aufnimmt, Und wenn mein Aug' ihn trifft, Wird er zur Lichterscheinung. Und dies Erleben Von Aug' und Ohr ist frei und unerschöpflich. Das ist das ew'ge Vorratshaus von Gottes Welt. Das bleibt uns beiden zum Genusse offen." Da heiterten des Freundes Mienen sich, Und lachend spülte er den Becher goß wieder ein. So zechten wir noch lange fort, Bis unser Vorrat aufgezehrt, Da ließen wir die Teller und die Becher stehn. Und in dem Schiffe lehnten wir uns aneinander, Und eh' wir's merkten, ward's im Osten helle. -–
in: Wilhelm, Richard. Chinesische Herbstlieder. Qingdao: ohne Verlag, 1918. p. 13-18. –
in: Wilhelm, Richard. Chinesisch-Deutsche Jahres- und Tageszeiten. Lieder und Gesänge. Jena: Eugen Diederichs, 1922. p. 68-72. –
in: Jaspert, Reinhard (ed.). Lyrik der Welt. Ausland. Berlin: Safari-Verlag, 1948. –
in: Donath, Andreas. Chinesische Gedichte aus drei Jahrtausenden, Fischer Bücherei. Frankfurt a. M.: Fischer Verlag, 1965. p. 104-107.
壬戌之秋,七月既望,蘇子與客泛舟遊於赤壁之下。清風徐來,水波不興。舉酒屬客,誦明月之詩,歌窈窕之章。少焉,月出於東山之上,徘徊於鬥牛之間。白露橫江,水光接天。縱一葦之所如,淩萬頃之茫然。浩浩乎如憑虛禦風,而不知其所止,飄飄乎如遺世獨立,羽化而登仙。於是飲酒樂甚,扣舷而歌之。歌曰:「桂棹兮蘭槳,擊空明兮溯流光。渺渺兮予懷,望美人兮天一方」。客有吹洞簫者,倚歌而和之,其聲嗚嗚然,如怨如慕,如泣如訴,餘音裊裊,不絕如縷。舞幽壑之潛蛟,泣孤舟之嫠婦。蘇子愀然,正襟危坐,而問客曰:「何為其然也」?客曰:「『月明星稀,烏鵲南飛』,此非曹孟德之詩乎?西望夏口,東望武昌。山川相繆,郁乎蒼蒼。此非孟德之困於周郎者乎?方其破荊州,下江陵,順流而東也,舳艫千裏,旌旗蔽空,釃酒臨江,橫槊賦詩,固一世之雄也,而今安在哉!況吾與子漁樵於江渚之上,侶魚蝦而友麋鹿。駕一葉之扁舟,舉匏尊以相屬。寄蜉蝣於天地,渺滄海之一粟。哀吾生之須臾,羨長江之無窮。挾飛仙以遨遊,抱明月而長終。知不可乎驟得,托遺響於悲風」。蘇子曰:「客亦知夫水與月乎?逝者如斯,而未嘗往也;盈虛者如彼,而卒莫消長也。蓋將自其變者而觀之,則天地曾不能以一瞬;自其不變者而觀之,則物與我皆無盡也,而又何羨乎?且夫天地之間,物各有主,茍非吾之所有,雖一毫而莫取。惟江上之清風,與山間之明月,耳得之而為聲,目遇之而成色,取之無禁,用之不竭。是造物者之無盡藏也,而吾與子之所共食」。客喜而笑,洗盞更酌。肴核既盡,杯盤狼籍。相與枕藉乎舟中,不知東方之既白。