Not determined 未定

by Su Shi 蘇軾 (1037–1101)

Translations

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  • Hans Bethge (1876–1946): Schiff im Sturm
    Man hat die großen Segel eingezogen, Sie hängen dick und schwer am Mast hernieder, Der Sturm spielt ein gewaltiges Flötenlied. Das Meer schäumt auf. Von allen Seiten toben Die Wellen an das Schiff. Es scheint zu schwanken Auf einem großen, weißen Blütenmeer. Der Anker an der Eisenkette rasselt Ins Wasser, krallt sich unten an die Felsen Und kämpft mit Wind und Wogen wie ein Held. Es scheint, das Meer will auf die Berge steigen, Um mit dem Himmel sich zu einen! Manchmal Scheint Meer und Himmel wahrhaftig eins zu sein. In den Kajüten liegen die Matrosen, Die sturmgewohnten, ruhig, ohne Bangen, Sie schlafen friedlich, bis die Abfahrt naht.

    in: Bethge, Hans. Pfirsichblüten aus China. Berlin: Ernst Rowohlt Verlag, 1923. p. 87.
  • Gottfried Böhm (1845–1926): Ein Schiff in Sicherheit gegen widrigen Wind
    Vom Mastbaum sinken die Segel Schwerfällig auf's Verdeck, Es bläst der Wind die Flöte Mit wehender Wut so keck! Es schlagen das Schiff die Wogen Und Schaum in wirbelndem Kreis – Es scheint, als stünd es in Mitte Einer Blume groß und weiß. Der Anker steigt zum Grunde, Hält sich in Felsen fest Und gegen ihn zum Kampfe Zieht aus der wilde West. Den Felsen will erklimmen, Den Himmel selber der Gischt, Und hie und da erscheinen Das Meer und der Himmel vermischt. Die müß'gen Matrosen schlafen So ruhig auf tobender See! – Das Herz hat auch seine Stürme, Sein Mißgeschick und sein Weh. Wird günstig wieder das Wetter Und flott noch einmal das Schiff, Dann schreib' ich meine Gedanken Hin auf das Felsenriff! –

    in: Böhm, Gottfried. Chinesische Lieder aus dem Livre de Jade von Judith Mendes. In das Deutsche übertragen von Gottfried Böhm. München: Theodor Ackermann, 1873. p. 71f.