Xu gu shi shi shou (2) "Yan lei bie xiang li" 續古詩十首(其二) "掩涙别鄊里"
by Bai Juyi 白居易 (772–846)
Dynasty: Tang 唐 (618–907)
Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 425.4672.
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Max Fleischer (1880–1942): Das Grab am Wege
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Wie mir aus dem Aug die Tropfen sickern, da ich reisen soll! Wie erregt die Pulse klopfen! Ach, mein Herz ist übervoll. Liebes Dorf, auf allen Wegen denk ich an dein Friedensglück. Ins Gesicht schlägt mir der Regen. O wie gern kehrt ich zurück! Grüne Wildnis hebt sich, dehnt sich. Meine Seele ist verstört, meine arme Seele sehnt sich nach dem Heim, das ihr gehört. Hab ein Roß und einen Wagen, doch ich bin so weit von Haus. Könnt ich einem Menschen sagen, wie mir bang in diesem Graus! Hurtig hebt mein Gaul die Beine, trabt dahin, als wären nicht diese Bäume fremde Haine, deren Bild zu uns nicht spricht. Durch den Schnee der Birnenblüten bläst der Wind. Ein Vogel klagt. Mag dich Gott, mein Haus, behüten, das im kleinen Garten ragt! Jenem Grab am Wege nah ich, dran ich nimmer weinen muß. Schon als zarter Knabe sah ich das Verfallne voll Verdruß. Keiner weiß, wie alt der mürbe Hügel, wen man eingesenkt. Wenn auch ich am Wege stürbe, wüßte kaum, wer meiner denkt. Keiner dächte des Gesellen, der hier rastet. Jahr und Tag aber flössen Blütenwellen auf den morschen Sarkophag. Denn der Lenz vergißt wohl keinen, der sein Lied ihm einmal sang. Schau, die Sonne will uns scheinen, Rößlein, trab hinab den Hang! Trabe, trabe, trabe, trabe! Trab, mein lieber Kamerad! Grüß mit Hufschlag den im Grabe! Weit ins Land noch weist der Pfad!–
in: Fleischer, Max. Der Porzellanpavillon. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Berlin, Wien, Leipzig: Paul Zsolnay Verlag, 1927. p. 113-115. -
Hans Heilmann (1859–1930): Das Grab am Wege
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Die Tränen verbergend scheide ich aus meinem Dorf, Durch Wind und Wetter muß ich in die Fremde wandern! Weit und breit dehnt grüne Wildnis sich vor mir, Und der Frühling ist verdüstert wie des Heimatlosen Seele. Hurtig trabt mein Roß über die Hügel, Über Berg und Tal führt der rauhe Weg. Der Wind bläst durch die weißen Birnblüten, Und horch, eines Vogels Klageruf dringt durch die Einsamkeit. Das Grab am Wege – niemand kennt sein Alter, Niemand den Namen dessen, der in ihm liegt; Den verfallenen Hügel, der fast dem Erdboden gleich, Schmückt alljährlich der Lenz mit neuen Blumen. Ich bin bewegt, und plötzlich denk ich dran: Was für ein Haus bau ich jetzt mir?–
in: Heilmann, Hans. Chinesische Lyrik vom 12. Jahrhundert v. Chr. bis zur Gegenwart, Die Fruchtschale. München, Leipzig: R. Piper & Co., 1905. p. 87f.
掩淚別鄉里,飄颻將遠行。 茫茫綠野中,春盡孤客情。 驅馬上丘隴,高低路不平。 風吹棠梨花,啼鳥時一聲。 古墓何代人,不知姓與名。 化作路傍土,年年春草生。 感彼忽自悟,今我何營營。