Han bei 韓碑

by Li Shangyin 李商隱 (813–858)

Dynasty: Tang 唐 (618–907)

Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 539.6153.

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  • Volker Klöpsch (1948–): Der Gedenkstein des Han Yu
    in: Klöpsch, Volker. Der seidene Faden. Gedichte der Tang. Frankfurt a. M.: Insel Verlag, 1991. p. 303-306.
    Mit Erläuterungen S. 306f.
  • Erwin von Zach (1872–1942): Die von Han Yü verfasste Inschrift
    Der Kaiser (Hsien-tsung) der Regierungsperiode Yüan-ho (806-820 n. Chr.) war von wunderbarer militärischer Tatkraft. Was für eine Art Mann war er? Eine Verbindung von Hsüan Yüan und Fu Hsi (B.D. No. 79 u. 585). Er schwor, er wolle die Schmach seiner Vorgänger rächen. Er thronte als Herrscher im kaiserlichen Palaste und empfing die (Tribut bringenden) Barbaren aus allen vier Weltgegenden. – Westlich vom Huai-Fluss waren seit 50 Jahren schon Unruhen. Der grosse Wolf erzeugte einen Tiger und der Tiger wieder einen Bären (d. h. die Aufständischen wurden immer zahlreicher und gefährlicher). Es waren nicht nur Bergpässe und Flussübergänge, die sie besetzt hielten, sondern sie beherrschten das offene Land. Lange Lanzen und scharfe Speere wurden von ihnen unaufhörlich geschwungen. Der Kaiser wurde (zu jener Zeit) unterstützt durch einen weisen Minister, der P'ei Tu (B.D. No. 1632) hiess. Die Rebellen trachteten ihm nach dem Leben, verwundeten ihn, doch durch göttliche Hilfe blieb er erhalten. Am Gürtel hing ihm das Siegel des Staatsministers, und überdies wurde ihm die Würde eines Generalissimus verliehen. (Bei seiner Ausreise nach Huaihsi) bewegten sich im kalten Winde die Fahnen der kaiserlichen Leibgarde, die ihn begleiteten. - Li Su, Han Kung-wu, Li Tao-ku, Li Wên-t'ung waren seine Unterbefehlshaber. Beamte des Ministeriums der Zeremonien folgten ihm als Sekretäre. Der Generalstabschef (Han Yü) war ein weiser und kühner Stratege. Die Truppen, 140, 000 Mann stark, waren wie Tiger und Leoparden. – Sie drangenin Ts'ai ein, banden den Führer der Aufständischen (Wu Yüan-chi) und sandten ihn nach der Hauptstadt in den Ahnentempel der Dynastie. Das Verdienst war unermesslich gross, die kaiserliche Gnade (dementsprechend) auch unbegrenzt. Der Kaiser sprach: "Deine Verdienste, o P'ei Tu, stehen an erster Stelle. Dein Gehilfe Han Yü muss eine Beschreibung davon verfassen." – Han Yü verbeugte sich ehrfurchtsvoll und war von grosser Freude erfüllt. "Wie kann ich (elender Untertan) eine würdige Inschrift für den Kaiser verfassen? Von alters her war dies Aufgabe jener, die den Zeitgenossen als grosse Stilisten galten. Sollte mit dieser Sache nicht die Hanlin-Akademie betraut werden? Doch von jeher ist es Pflicht, die auferlegte Arbeit selbst zu verrichten" (Legge I, 230, 4). Nachdem Han Yü gesprochen, nickte der Kaiser mehrmals beifällig mit dem Haupte. Han Yü kehrte nach Hause zurück, bereitete sich wie zu einem Opfer vor und liess sich in seiner kleinen Schreibstube nieder. Tief tauchte er den grossen Pinsel ein, von dem sich die Tusche reichlich ergoss. Sätze aus dem Shuking flocht er in seine Arbeit Und nahm sich zum Modell die Oden Ch'ing-miao und Shêng-min des Shihking (Legge IV, 569 u. 465). - In einem originellen aussergewöhnlichen Stile verfasste er seinen Entwurf und kopierte ihn auf Papier. Früh morgens eilte er an die Thronesstufen und überreichte das Schriftstück nach wiederholter Verbeugung. Die Eingabe an den Thron lautete: "Ich, Han Yü, unterbreite dies, meines Todes gewärtig. Ich habe die Verdienste Seiner Majestät (nicht seiner Feldherrn) besungen, um sie auf einem Gedenkstein eingraben zu lassen." – Der Gedenkstein war drei Klafter hoch, die Zeichen faustgross. Getragen wurde er von einer wunderbaren Schildkröte, und Drachen schlangen sich ringsherum. Die Sätze waren eigentümlich, die Worte wuchtig, und nur wenige verstanden sie. (Darum) wurde Han Yü beim Kaiser verleumdet und als parteiisch hingestellt. Mit einem hundert Fuss langen Tau wurde der Gedenkstein niedergerissen Und mit grobem Sand die Inschrift weggelöscht. Aber Han Yü's Worte waren von lebendiger, ursprünglicher Kraft Und hatten sich schon vorher in der Erinnerung der Menschen verankert. - Auch die Wanne des Ch'êng T'ang (Legge I, 2361) und der Dreifuss des K'ung hatten ihre Inschriften. Jene Geräte sind zwar jetzt nicht mehr vorhanden, ihr Text besteht aber noch. – Ach, eines erlauchten Herrschers und weisen Ministers Gemeinsamer Ruhm hätte in dieser Inschrift der Nachwelt verkündet werden sollen. Da Han Yüs Worte der Nachwelt nicht gezeigt werden können, Wie könnte der Ruhm des Kaisers jenem der drei Herrscher und fünf Fürsten als gleichwertig verglichen werden? Unzählige Male möchte ich jene Inschrift abschreiben und unzählige Male sie laut lesen, Bis mir Schaum vor dem Munde steht und meine Rechte Schwielen bedecken. Ich möchte diese Inschrift den in kostbaren Truhen verwahrten Berichten der 72 Geschlechter (vgl. Chavannes III, 423) über ihre Opferhandlungen anreihen Als Gegenstand der Verehrung und als Grundlage der Regierung.

    in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 363 - 365.
    Mit Erläuterungen S. 365 - 367.

元和天子神武姿,彼何人哉軒與羲。 誓將上雪列聖恥,坐法宮中朝四夷。 淮西有賊五十載,封狼生貙貙生羆。 不據山河據平地,長戈利矛日可麾。 帝得聖相相曰度(原注,晏子春秋,仲尼,聖相也),賊斫不死神扶持。 腰懸相印作都統,陰風慘澹天王旗。 愬武古通作牙爪(李愬、韓弘、李道古、李文通),儀曹外郎載筆隨(李正封、馮宿、李宗閔皆從度出征)。 行軍司馬智且勇(度奏韓愈充行軍司馬),十四萬眾猶虎貔。 入蔡縛賊獻太廟,功無與讓恩不訾。 帝曰汝度功第一,汝從事愈宜為辭。 愈拜稽首蹈且舞,金石刻畫臣能為。 古者世稱大手筆,此事不繫于職司。 當仁自古有不讓,言訖屢頷天子頤。 公退齋戒坐小閣,濡染大筆何淋灕。 點竄堯典舜典字,涂改清廟生民詩。 文成破體書在紙,清晨再拜鋪丹墀。 表曰臣愈昧死上,詠神聖功書之碑。 碑高三丈字如斗,負以靈鰲蟠以螭。 句奇語重喻者少,讒之天子言其私。 長繩百尺拽碑倒,麤砂大石相磨治 (碑辭多敘裴度事,時入蔡擒吳元濟,李愬功第一,愬不平之,愬妻,唐安公主女也,出入禁中,因訴碑辭不實,詔令磨去愈文,命翰林學士段文昌重撰文勒石)。 公之斯文若元氣,先時已入人肝脾。 湯盤孔鼎有述作,今無其器存其辭。 嗚呼聖皇及聖相,相與烜赫流淳熙。 公之斯文不示後,曷與三五相攀追。 願書萬本誦萬過,口角流沫右手胝。 傳之七十有二代,以為封禪玉檢明堂基。