山中問答 “問余何事棲碧山”
Li Bai 李白 (701–762)
問余何意栖碧山,笑而不答心自閒。 桃花流水窅然去,別有天地非人間。
Antwort vom Berge Max Geilinger (1884–1948)
Ihr fragt, weshalb ich steh, hoch auf dem blauen Berge; Mein Herz ist Friede, meine Antwort – Lächeln. Es fallen Blumen, Wasser strömt; ein Kommen, Schwinden .... Und das ist meine Welt, verschieden von der Welt der Menschen.
Ade, o Welt… Wilhelm Stolzenburg (1879–1938)
— in: Stolzenburg, Wilhelm. Östlicher Divan, Umdichtungen chinesischer Dichter. Baden: Ferdinant Acker in Wolfach, 1925.
So wisst denn, dass die Weite meine Heimat ist: Hier ist ein Wald und dort ein Feld zum Ruhen. Mein Lächeln ist für euch nur eine schlaue List. Ich tummle mich, befreit von meinen Schuhen. Wie Pfirsichblüten welken, welkt uns Hand und Spruch. Man wird bescheiden und hält nichts für Liebe. Ade, o Welt, ich hab von deinem Rauch genug. Dass mir doch meine Einsamkeit verbliebe.
Waldgespräch Richard Wilhelm (1873–1930)
— in: Wilhelm, Richard. Chinesische Frühlingsgedichte. Qingdao: ohne Verlag, 1919.
— in: Wilhelm, Richard. Chinesisch-Deutsche Jahres- und Tageszeiten. Lieder und Gesänge. Jena: Eugen Diederichs, 1922. p. 8.
Ihr fragt mich, warum im grünen Wald ich niste – Ich lächle schweigend, und mein Herz ist selig leicht: Die Pfirsichblüten schwimmen fort und schwinden – Es gibt noch eine Welt, von Menschen nicht erreicht.