Xi xue xian pei shang shu 喜雪獻裴尚書

by Han Yu 韓愈 (768–824)

Dynasty: Tang 唐 (618–907)

Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 343.3841.

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  • Erwin von Zach (1872–1942): Ich freue mich des Schnees. Dem Minister P'ei Chün gewidment
    Die Kälte der Nachtwolken ist noch unvermindert, und der Frühlingsschnee fällt dicht wie durch ein Sieb. Bestrebt seine Kunst zu zeigen, füllt er vorerst alle Spalten; seinen Glanz verbergend verschwindet er teilweise im Teich. Aus Freude über seine dicke Schichte sondiere ich ihn mit meinem Stocke; erschrocken über seine Höhe spähe ich besorgt nach dem Dachvorsprung. Seitdem er gefallen ist, wie ist er schmutzig geworden! Hoch aufgetürmt weiss er nichts von seiner gefährlichen Lage. Bis zum Herzen reichend kann er mit seiner Helligkeit als Licht dienen, streift er das Gesicht, pflegt er weggeblasen wieder zurückzukehren. Gleichsam eifersüchtig auf eine Tänzerin, wirbelt er manchmal ähnlich wie jene mit ihrem Aermeln; Pflaumenblüten vortäuschend beschwert er in gleicher Weise die Aeste. Von Land und Luft verwischt er die Grenzen, die Stufen füllend weiss er hoch und tief auszugleichen. Durch seine Unermesslichkeit verbindet er Himmel und Erde, mit seinen winzigen Flocken verändert er das Aussehen der ganzen Natur. Als günstiges Vorzeichen angesehen brüstet er sich seiner grossen Fruchtbarkeit, das weite Land dankt ihm für gleiche Gnade. Obwohl er es schon für seine Aufgabe hält, am Ende des Jahres zu fallen, liebt er es doch, am Morgen von der Sonne beschienen zu werden. Wenn die Luft eisig kalt ist, wird uns bei einem Glase Wein warm, wenn der Schnee stürmisch fällt, hört man die Fenster klirren. Er spiegelt die Strahlen der aufgehenden Sonne, und die Tropfen des schmelzenden Schnees fallen mit dem Klange von Edelsteinen. Im Hofe aufgehäuft erscheint er in hohen Bergen, vom Wege weggekehrt sieht er aus wie zerreissende Wolken. Die Anordnung der Haufen erinnert entfernt an die Schlachtordnung von Yü-li (Legge V, 44/12); die vom Schnee auf den Boden geschriebenen Zeichen sind seltsam wie die Vogelstapfen-schrift. (Zur Zeit des Schneefalls) geben sich die Minister ihren Vergnügungen hin und versammeln schöne und kluge Mädchen um sich; die Generäle geben ein Fest inmitten ihrer tapferen Soldaten. Wenn die Schuhe zerrissen sind, fühlen die Armen beim Gehen die Kälte noch lebhafter, wenn die Türe (wegen des Schnees) versperrt werden muss, liegen sie ohne Essen da und werden noch magerer. Man hört das traurige Wiehern des kranken Pferdes, das kein Futter erhält; man lässt das verzärtelte Kind wild im Schnee herumlaufen. (Ohne Brennholz) wird der Herd nicht geheizt und man beklagt, dass kein Rauch mehr aufsteigt; bei den vielen schneeweissen Haaren erinnert man sich seines Alters. Man vergleicht den Schnee mit Salz und summt einen darauf bezüglichen alten Vers (Pétillon, All. litt. pg. 171); wenn man aufgefordert wird den Schnee poetisch zu beschreiben (Wen-hsüan 13/8), so schätzt man darin einen alten Brauch. Ich präsentiere Dir (dem Minister P'ei Chün) diese Verse, die wertlos sind wie die Steine des Berges Yen (Pétillon, All. litt. pg. 219) und schäme mich gar sehr, nicht die richtigen Worte gefunden zu haben.

    in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 240f.

宿雲寒不卷,春雪墮如簁。 騁巧先投隙,潛光半入池。 喜深將策試,驚密仰簷窺。 自下何曾汙,增高未覺危。 比心明可燭,拂面愛還吹。 妒舞時飄袖,欺梅併壓枝。 地空迷界限,砌滿接高卑。 浩蕩乾坤合,霏微物象移。 為祥矜大熟,布澤荷平施。 已分年華晚,猶憐曙色隨。 氣嚴當酒換,灑急聽窗知。 照曜臨初日,玲瓏滴晚澌。 聚庭看嶽聳,掃路見雲披。 陣勢魚麗遠,書文鳥篆奇。 縱歡羅豔黠,列賀擁熊螭。 履敝行偏冷,門扃臥更羸。 悲嘶聞病馬,浪走信嬌兒。 灶靜愁煙絕,絲繁念鬢衰。 擬鹽吟舊句,授簡慕前規。 捧贈同燕石,多慚失所宜。