鶴嘆
Su Shi 蘇軾 (1037–1101)
園中有鶴馴可呼,我欲呼之立坐隅。 鶴有難色側睨予,豈欲臆對如鵩乎? 我生如寄良畸孤,三尺長脛閣瘦軀。 俯啄少許便有餘,何至以身為子娛。 驅之上堂立斯須,投以餅餌視若無。 戛然長鳴乃下趨,難進易退我不如。
Der Kranich Alfred Forke (1867–1944)
— in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 137f.
— in: Oehlke, Waldemar. Chinesische Lyrik und Sprichwörter. Bremen-Horn: Walter Dorn-Verlag, 1952. p. 85.
Hatte einst in meinem Garten Einen Kranich klug und zahm, Der an meine Seite eilte, Wenn er meinen Ruf vernahm. Neulich blickte von der Seite, Er mich an mit ernster Mien', Und mir wie der Totenvogel Folgendes zu sagen schien: "Kurze Zeit nur währt mein Leben ; Einsam bin ich und allein, Und auf drei Fuß langen Beinen Ruht der schwache Körper mein". "Finde ich, mich niederbeugend, Etwas Futter, bin ich froh, Doch wie kommt es, daß mein Körper Kann erfreu'n den Herren so?" Jage ihn empor zur Halle. Dort bleibt er ein Weilchen stehn ; Werfe vor ihm süßen Kuchen. Tut, als hab' er's nicht geseh'n. Laut aufkrächzend von den Stufen Eilet er herab sogleich. Im Notfall zurückzuweichen, Darin kommt er ihm nicht gleich.