老翁井
Su Shi 蘇軾 (1037–1101)
井中老翁誤年華,白沙翠石公之家。
公來無蹤去無跡,井面團團水生花。
翁今與世兩何與,無事紛紛驚牧豎。
改顏易服與世同,無使世人知有翁。
Der Wassermann Alfred Forke (1867–1944)
— in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 140.
— in: Oehlke, Waldemar. Chinesische Lyrik und Sprichwörter. Bremen-Horn: Walter Dorn-Verlag, 1952. p. 83.
Im Brunnen hat ein alter Mann
die Jugendzeit vertrauert.
Sein Haus ist aus moosgrünem Stein
Und weißem Sand gemauert.
Sein Kommen läßt nie eine Spur
Und keine Spur sein Gehen,
Am Wasserspiegel Bläschen nur
Im Brunnenloch entstehen.
Der Alte scheint in dieser Welt
Zu schaffen nichts zu haben,
Und doch erschreckt er ohne Grund
Gar oft die Hirtenknaben.
Sein Aussehn' sollte ändern er;
Und kleiden er sich müßte,
Daß auf der Erde niemand mehr
Von seinem Dasein wüßte.
— in: Oehlke, Waldemar. Chinesische Lyrik und Sprichwörter. Bremen-Horn: Walter Dorn-Verlag, 1952. p. 83.