輞川集(其十七):竹裏館
Wang Wei 王維 (701–761)
獨坐幽篁裏,彈琴復長嘯。 深林人不知,明月來相照。
Im Bambushain Alfred Forke (1867–1944)
— in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 29f.
Im stillen Bambusdickicht, Da sitz' ich ganz allein Und spiele meine Zither, Misch' manchen Seufzer drein. Weil' ich im dichten Haine, So sieht die Welt mich nicht. Da naht der Mond im Glanze, Und mich bescheint sein Licht.
Mondnacht (1944) Max Geilinger (1884–1948)
Im Bambusdickicht sitze ich allein, Stimm' meine Laute, summe vor mich hin. Ein dichtes Dickicht; niemand kann uns sehn Und keiner stört uns zwei, mich und den Mond.
Park Hotsang Siau-Mun-Tsin , Theodor Schultz-Walbaum (1892–1977)
— in: Siau-Mun-Tsin, Hotsang. Lieder der Ferne und der Weisheit. Chinesische Lyrik aus dreihundert Gedichten der Tang-Dynastie. Bremen: Angelsachsen-Verlag, 1923. p. 19.
Unter Bambus, hoch und dunkel, klingt die Leier, singt mein Lied. Tief im Walde, allverborgen, niemand ahnt mich, nur der Mond.
Ich sitze einsam in dem Bambuswinkel Richard Wilhelm (1873–1930)
— in: Oehlke, Waldemar. Seele Ostasiens. Chinesisch-japanischer Zitatenschatz. Berlin: F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung, 1941. p. 129.
— in: Fink-Henseler, Roland W. (ed.). Brevier fernöstlicher Weisheit. Sprichwörter, Aphorismen und Gedichte aus Japan und China. Bayreuth: Gondrom Verlag, 1984. p. 136.
Ich sitze einsam in dem Bambuswinkel, Ich schlag' die Zither, und ich jauchze laut. Im tiefen Wald hier kennt mich keine Seele, Der lichte Mond nur leuchtet mir vertraut.