小兒
Su Shi 蘇軾 (1037–1101)
小兒不識愁,起坐牽我衣。
我欲嗔小兒,老妻勸兒癡。
兒癡君更甚,不樂愁何為。
還坐愧此言,洗盞當我前。
大勝劉伶婦,區區為酒錢。
Das Söhnlein Alfred Forke (1867–1944)
— in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 131.
— in: Oehlke, Waldemar. Chinesische Lyrik und Sprichwörter. Bremen-Horn: Walter Dorn-Verlag, 1952. p. 85f.
Da ist mein kleines Söhnlein,
Es kennt noch nicht das Leid.
Wo ich auch geh' und stehe,
Es hängt an meinem Kleid.
Fürwahr, es wird mir lästig,
Möcht' schelten es darum,
Da spricht die alte Mutter:
"Dein Söhnlein ist noch dumm".
"Doch ist auch dumm dein Söhnlein,
Du bist es noch viel mehr.
Weshalb bist du nicht fröhlich,
Und brummst und murrst so sehr?"
Ich setze drauf mich nieder,
Beschämt durch dieses Wort;
Und vor mir fährt die Mutter
Beim Tassenspülen fort.
Wie sie die Frau des Liu Ling
An Güte überwog,
Die ihrem Mann engherzig
Das Geld für Wein entzog!
— in: Oehlke, Waldemar. Chinesische Lyrik und Sprichwörter. Bremen-Horn: Walter Dorn-Verlag, 1952. p. 85f.