未定
Su Shi 蘇軾 (1037–1101)
Das Blumenschiff Hans Heilmann (1859–1930)
— in: Heilmann, Hans. Chinesische Lyrik vom 12. Jahrhundert v. Chr. bis zur Gegenwart, Die Fruchtschale. München, Leipzig: R. Piper & Co., 1905. p. 95-96.
Ein blaues Nebelwölkchen umhüllt es wie ein Schleier und die schäumende Brandung umkreist es wie eine Reihe weißer Zähne. Die Sonne steigt langsam in die Höh, sie lächelt dem Meere zu, und das Meer erglänzt wie goldgestickte Seide. Fische kommen aus der Tiefe herauf, sie lassen atmend Luftbläschen wie glänzende Perlen an die Oberfläche schweben, und die klaren Fluten wiegen leise das Blumenschiff. Mein Herz wallt schmerzlich auf, denn ach, es ist so fern, das Schiff, und ein Seidenstrang hält es am Ufer zurück. Dort blühen die prächtigsten Blumen, dort ist die Luft voller Düfte, dort wohnt der Frühling! Ich will ein Lied singen und Takt mit meinem Fächer dazu schlagen; die erste Schwalbe, die ich sehe, will ich bitten, es hinüber zu tragen; Und eine Blume will ich ins Meer werfen, die der Wind bis zum Schiffe treiben wird. Die kleine Blume, die leblose, tanzt munter auf den Wellen, doch ich, ich singe, das Herz voll Sehnsucht und Betrübnis.
Das Blumenschiff Klabund (1890–1928)
— in: Klabund. Das Blumenschiff. Berlin: Erich Reiss Verlag, 1921. p. 76.
— in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II China: Chinesische Lyrik. Wien: Phaidon-Verlag, 1929. p. 86.
— in: Goldscheider, Ludwig (ed.). Die schönsten Gedichte der Weltliteratur. Ein Hausbuch der Weltlyrik von den Anfängen bis heute. Wien, Leipzig: Phaidon-Verlag, 1933. p. 125.
— in: Sieper, Bernhard (ed.). Eine kleine Blütenlese der Weltlyrik, p. 64. Wuppertal-Elberfeld: Hans Putty Verlag, 1946. p. 23.
— in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II: Chinesische Gedichte. Nachdichtungen. Wien: Phaidon-Verlag, 1954. p. 128.
Im Meere hinter Brandungsschaum und Riff Schwimmt wie ein Kormoran das Blumenschiff. Ich bin nicht gegen seinen Duft gefeit. Ich heb den Arm. Das Schiff ist allzu weit. Mimosen hängen traubengleich am Bug. Ein Fächer schlägt den Takt zum Ruderzug. Ich werfe eine Blume in das Meer, Die treibt nun auf den Wellen hin und her. Vielleicht, daß, wenn der Wind sich abends dreht, Er meine Blume bis zur Barke weht...