定之方中
Anonymous (Shijing)
定之方中,作于楚宮。 揆之以日,作于楚室。 樹之榛栗,椅桐梓漆,爰伐琴瑟。 升彼虛矣,以望楚矣。 望楚與堂,景山與京。 降觀于桑,卜云其吉,終然允臧。 靈雨既零,命彼倌人。 星言夙駕,說于桑田。 匪直也人,秉心塞淵,騋牝三千。
Das Fürstenhaus wird gebaut Johann Cramer
— in: Cramer, Johann (ed.). Schi-King, oder Chinesische Lieder, gesammelt von Confucius. Neu und frei nach A. La Charme's lateinischer Übersetzung bearbeitet. Fürs deutsche Volk hg. von Johann Cramer, Das himmlische Reich. Oder China's Leben, Denken, Dichten und Geschichte, 4 vols. Crefeld: Verlag der J. H. Funcke'schen Buchhandlung, 1844. p. 44f.
Ting, der Stern zum Hauserbauen, Trat in den Meridian, Im Land Tschu auf feuchten Auen Man ein Fürstenhaus begann. Warf das Loos, das Gutes sagte, Sonnen-Schatten maß man aus, Ringsum Baumanpflanzung ragte, Südwärts lag das Borderhaus. Bäume hier, die Blüthen schmücken, Andre dort, mit Frucht beschwert, Hier, woraus sie Oele drücken, Dort, der Seidenwürmer hegt. Hier der Baum woraus man hauet Tafeln, drauf sich schreiben läßt, Dort der Baum, woraus man bauet Instrumente, laut beim Fest. Kriegs- und Friedenstänze tanzen Laßt uns, daß es weit erschallt, Ruht der Feind nicht, dann von Lanzen Wächst ums Fürstenhaus ein Wald. Und es zieht der Fürst im Stalle Mächtig dreimal tausend Pferd', So viel Männer auf dem Walle Stehn, der schönen Pferde werth.
Der Bau des Fürstenhauses Friedrich Rückert (1788–1866)
— in: Rückert, Friedrich. Schi-king. Chinesisches Liederbuch. Altona: J. F. Hammerich, 1833. p. 68f.
Als Ting, der Stern, in den Meridian Getreten war, der Stern zum Häuserbauen, Hob man das Fürstenhaus zu bauen an Im Lande Tschu auf wasserreichen Auen. Das Loos, geworfen, sagte Gutes aus; Der Sonne Schatten ward mit Fleiß gemessen; Nach Süden ward gewandt das Vorderhaus, Und Bäum' umher zu Pflanzen nicht vergessen. Hier stehn die Bäume, deren Blüte schmückt, Und hier die andern, welche Früchte tragen; Hier die, aus deren Beeren Oel man drückt, Hier, deren Laub die Seidenspinner nagen. Die Bäume hier, aus deren Stamm man haut Die Tafeln, die der Nachwelt Kunde bringen; Die Bäume dort, aus deren Holz man baut Die Instrumente die zum Fest erklingen. Nun laßt uns kundenwerthe Thaten thun, Abwechselnd Kriegs- und Friedenstänze tanzen. Still ruht der Feind; doch, will er nicht mehr ruhn, So wächst um's Fürstenschloß ein Wald von Lanzen. Dreitausend Rosse zieht der Fürst im Stall, Die mit dem Haupt an sieben Fuß hoch ragen, Und so viel Männer stehn auf seinem Wall, Wie solche Rosse würdig sind zu tragen.
Lob des Fürsten Wen von Wei Victor von Strauß (1809–1899)
— in: Strauß, Victor von. Schi-king. Das kanonische Liederbuch der Chinesen. Heidelberg: Carl Winter's Universitätsbuchhandlung, 1880. p. 121f.
Der Ting-Stern trat dem Hochpunkt zu, Da baut' er den Palast in Thsu; Den Stand der Sonne prüft' er aus, Und baute sich in Thsu das Haus, Pflanzt' Haseln und Kastanien aus, Auch Ji-, Thung-, Tse-, und Firniß-Baum, Zu schnitzen Laut' und Harfe draus. Er stieg auf jene Trümmerhöhn, Um gegen Thsu hinauszusehn; Er sah hinaus auf Thsu und Thang, Das Hochgebirg, der Hügel Hand, Nahm zu den Maulbeern seinen Gang, Befrug das Loos, und günstig war's; Darnach denn ächtes Wol entsprang. Und nach ergieb'gem Regenguß, Zum Wagenlenker er begann: Beim Sternlicht spann' im Frühsten an, Und halt' im Maulbeerfelde dann! – Und nicht nur also that der Mann; Sein Herz hielt fest und ernstlich dran; Dreitausend Stuten er gewann.