君馬黃
Li Bai 李白 (701–762)
君馬黃,我馬白。
馬色雖不同,人心本無隔。
共作遊冶盤,雙行洛陽陌。
長劍既照曜,高冠何赩赫。
各有千金裘,俱為五侯客。
猛虎落陷井,壯夫時屈厄。
相知在急難,獨好亦何益。
Die Kameraden Alfred Forke (1867–1944)
— in: Forke, Alfred. Blüthen chinesischer Dichtung. Magdeburg: Commissionsverlag: Faber'sche Buchdruckerei, A. & R. Faber, 1899.
— in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 42.
Mein Kamerad hat ein falbes Pferd,
Ein weißes Roß nenn' mein ich.
Ist auch unserer Tiere Farbe nicht gleich,
So sind uns're Herzen doch einig.
Wir haben zusammen gar manchen RItt
Gemacht wohl in der Runde,
Und auf der Straße nach Loyang hin
Wir traben zu dieser Stunde.
Wie unser langes Schwert so hell
Im Sonnenscheine flimmert!
Und auf dem Haupte das hohe Barett
So rötlich im Lichte schimmert!
Wir tragen beide einen Pelz,
Er ist der allerbeste.
Bei allen Fürsten und Herr'n sind wir
Stets gern geseh'ne Gäste.
Gleichwie in Gruben und Fallen stürzt
Nicht selten der wilde Tiger,
So wird getrieben auch in die Eng'
Gar häufig der kühne Krieger.
Den Freund erkennt man zu Zeiten erst
Der Not und des Mißgeschickes.
Was nützet die Freundschaft, welche nur währt
Die heiteren Tage des Glückes!
— in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 42.