塞下曲(其一)“五月天山雪”
Li Bai 李白 (701–762)
五月天山雪,無花祇有寒。
笛中聞折柳,春色未曾看。
曉戰隨金鼓,宵眠抱玉鞍。
願將腰下劍,直為斬樓蘭。
Kampflieder, I, "Am T'ien-schan hält der Schnee noch an" Alfred Forke (1867–1944)
— in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 35.
Am T'ien-schan hält der Schnee noch an
Im fünften Mond, kein Blümlein kann
Im eis'gen Frost entstehen.
Wohl spielt man auf der Flöte schon
Das "Weidenlied"; von Frühlingswonn'
Ist keine Spur zu sehen.
Früh ruft die Pauke auf zur Schlacht,
Man muß im Schlafe selbst bei Nacht
Im Arm den Sattel halten.
O, könnt ich aus der Scheide gleich
Das Schwert ziehn und mit einem Streich
Fürst Lou-lan's Haupt zerspalten.
An der Grenze Klabund (1890–1928)
— in: Klabund. Dumpfe Trommel und berauschtes Gong. Nachdichtungen chinesischer Kriegslyrik von Klabund, Insel Bücherei. Leipzig: Insel Verlag, 1915. p. 32.
— in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II China: Chinesische Lyrik. Wien: Phaidon-Verlag, 1929. p. 60.
— in: Klabund. Dumpfe Trommel und berauschtes Gong, Insel Bücherei. Wiesbaden: Insel Verlag, 1952.
— in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II: Chinesische Gedichte. Nachdichtungen. Wien: Phaidon-Verlag, 1954. p. 85.
Auf den himmlischen Bergen schmolz noch nicht der Schnee.
Keine Blume sprießt aus dürrem Ried.
Hört! Der Frühling bläst das Weidenlied!
Aber keine warmen Wolken wehn.
Wenn des Morgens Gong und Trommel schallten,
Schläft man nachts im Sattel, auf des Pferdes Hals gebückt.
Schon in der Scheide ist das Schwert gezückt,
Um dem Barbarenhund mit einem Schlag den Schädel zu zerspalten.
— in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II China: Chinesische Lyrik. Wien: Phaidon-Verlag, 1929. p. 60.
— in: Klabund. Dumpfe Trommel und berauschtes Gong, Insel Bücherei. Wiesbaden: Insel Verlag, 1952.
— in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II: Chinesische Gedichte. Nachdichtungen. Wien: Phaidon-Verlag, 1954. p. 85.