東門之池
Anonymous (Shijing)
東門之池,可以漚麻。
彼美淑姬,可與晤歌。
東門之池,可以漚紵。
彼美淑姬,可與晤語。
東門之池,可以漚菅。
彼美淑姬,可與晤言。
Die Hanf-Röste Johann Cramer
— in: Cramer, Johann (ed.). Schi-King, oder Chinesische Lieder, gesammelt von Confucius. Neu und frei nach A. La Charme's lateinischer Übersetzung bearbeitet. Fürs deutsche Volk hg. von Johann Cramer, Das himmlische Reich. Oder China's Leben, Denken, Dichten und Geschichte, 4 vols. Crefeld: Verlag der J. H. Funcke'schen Buchhandlung, 1844. p. 103f.
In den Gruben, vor dem Thor,
Röstet man den Hanf.
Sie, ein Kind so lieb und gut,
Tröstet mit Gesange mich,
Grüßt mich mit Gesang.
In den Gruben, vor dem Thor,
Weichet man den Hanf.
Sie, ein Kind, so lieb und klug,
Wie versteht sie gar so schnell
Alles, was man sagt!
In den Gruben, vor dem Thor,
Wässert man den Hanf.
Sie, ein Kind, so lieb und fromm,
Ist sie unsanft auch einmal,
Bessert sie sich gleich.
Der Müßiggänger Johann Cramer
— in: Cramer, Johann (ed.). Schi-King, oder Chinesische Lieder, gesammelt von Confucius. Neu und frei nach A. La Charme's lateinischer Übersetzung bearbeitet. Fürs deutsche Volk hg. von Johann Cramer, Das himmlische Reich. Oder China's Leben, Denken, Dichten und Geschichte, 4 vols. Crefeld: Verlag der J. H. Funcke'schen Buchhandlung, 1844. p. 102f.
Draußen frei die Eiche steht,
Und es wächst die Ulm' am See,
Von dem Laubdach frisch umweht
Drunter sitzt der Sohn von Tsee.
Einen Glückstag wählt er sich,
Um aufs nahe Feld zu gehn;
Mais nicht pflanzt er sicherlich,
Doch wird er im Tanz sich drehn.
Einen Glückstag wählt er sich,
Und begibt sich aus dem Haus;
Hanf nicht wird er säen aus,
Doch luftwandeln sicherlich.
Von der Hanf-Röste Friedrich Rückert (1788–1866)
— in: Rückert, Friedrich. Schi-king. Chinesisches Liederbuch. Altona: J. F. Hammerich, 1833. p. 147f.
Vorm Thore, wo die Gruben sind,
Darin den Hanf man röstet.
Sie ist ein liebes gutes Kind;
Wie süß und lind
Sie mit Gesang mich grüßt und mich vertröstet!
Vorm Thore, wo die Gruben sind,
Darin den Hanf man weichet.
Sie ist ein liebes kluges Kind;
Wie sie geschwind
Den Sinn von allem, was man sagt, erreichet!
Vorm Thore, wo die Gruben sind,
Darin den Hanf man wässert.
Sie ist ein liebes frommes Kind;
Wo ungelind
Sie war einmal, o wie sie's schnell verbessert!
Die Gescheidte Victor von Strauß (1809–1899)
— in: Strauß, Victor von. Schi-king. Das kanonische Liederbuch der Chinesen. Heidelberg: Carl Winter's Universitätsbuchhandlung, 1880. p. 223.
Gräben an dem Osterthore
Können Hanf zum Rösten bringen.
Jene holde, gute Schöne,
Herrlich weiß sie uns zu singen.
Gräben an dem Osterthore
Können Nesseln röstend spalten.
Jene holde, gute Schöne,
Herrlich kann sie unterhalten.
Gräben an dem Osterthore
Lassen Fasergras zergehen.
Jene holde, gute Schöne,
Herrlich kann sie Rede stehen!