出自薊北門行
Li Bai 李白 (701–762)
虜陣橫北荒,胡星耀精芒。 羽書速驚電,烽火晝連光。 虎竹救邊急,戎車森已行。 明主不安席,按劍心飛揚。 推轂出猛將,連旗登戰場。 兵威衝絕幕,殺氣凌穹蒼。 列卒赤山下,開營紫塞傍。 孟冬風沙緊,旌旗颯凋傷。 畫角悲海月,征衣卷天霜。 揮刃斬樓蘭,彎弓射賢王。 單于一平蕩,種落自奔亡。 收功報天子,行歌歸咸陽。
Kampflieder III, "In den öden Nordgefilden" Alfred Forke (1867–1944)
— in: Forke, Alfred. Blüthen chinesischer Dichtung. Magdeburg: Commissionsverlag: Faber'sche Buchdruckerei, A. & R. Faber, 1899.
— in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 36f.
In den öden Nordgefilden Lagern der Barbaren Scharen. Es entsenden die Plejaden Ihren Glanz, den leuchtend klaren. Eingegang'ne Eil-Erlasse Meldeten die Schreckensnachricht. Hell die Flammenzeichen lodern, Sie erlöschen Nacht und Tag nicht. Mit dem Bambuszeichen eilt man, Um das Grenzland zu befreien Aus des Feind's Gewalt; Kriegswagen Fahren auf in dichten Reihen. Und nicht länger ruhig sitzen Auf der Matte mag der Feldherr. Heftig fühlt sein Herz er schlagen; In der Hand den Schwertknauf hält er. Fortgeschoben an den Rädern Rollt des kühnen Führers Wagen. Fahnen und Standarten werden Auf das Schlachtgefild getragen. Es durchtobt die sandige Wüste Gobi wildes Schlachtgetümmel; Mordgeschrei und Kampfeswüten Dringt empor zum blauen Himmel. Unterhalb des "Roten Berges" Sind die Truppen aufmarschieret, Und der Fuß der großen Mauer Durch Feldlager wird flankiert. Bei der starren Winterkälte Wild die Sandstürme sich hetzen. Von Standarten und Panieren Hängt das Zeug herab in Fetzen. Weithin durch die Mondnacht tönen Hörner laut mit dumpfen Klängen. In der Kriegerkleider Falten Bleibt der weiße Nachtreif hängen. Mit dem Schwerthieb trennt vom Rumpf Man das Haupt dem Lou-lan König, Durch den Pfeil vom krummen Bogen Fall'n der Häuptlinge nicht wenig. Röchelnd liegen hingestrecket Viele Khane der Barbaren. Da ergreift die Furcht die andern, Es entfliehen ihre Scharen. An den Sohn des Himmels sendet Eilig man die Siegeskunde, Heim nach Hsien-yang geht's, es tönet Froher Sang von Mund zu Munde.
Krieg in der Wüste Gobi Klabund (1890–1928)
— in: Klabund. Dumpfe Trommel und berauschtes Gong. Nachdichtungen chinesischer Kriegslyrik von Klabund, Insel Bücherei. Leipzig: Insel Verlag, 1915. p. 24.
— in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II China: Chinesische Lyrik. Wien: Phaidon-Verlag, 1929. p. 53f.
— in: Klabund. Dumpfe Trommel und berauschtes Gong, Insel Bücherei. Wiesbaden: Insel Verlag, 1952. p. 29.
— in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II: Chinesische Gedichte. Nachdichtungen. Wien: Phaidon-Verlag, 1954. p. 79.
Am Himmel die Plejaden tropfen Blut. Blut sickert in der Wüste Gobi Sand. Mit seiner Freundin nicht der Feldherr mehr auf weicher Matte ruht. Sein Sichelwagen ist mit Schimmeln hell bespannt. Von Feuer flammen alle Länder. Eilboten jagen durch die Nacht. In Fahnen hüllt der Mordrausch sich wie in Gewänder. Der gelbe Sandsturm wirbelt in die Schlacht. Fürst Lu-lans Haupt rollt unterm Schwerte. Der Khane viele traf der Pfeil in Aug und Stirn. Der Herbstreif fällt in der Soldaten Bärte. Schakale beißen sich um eines Menschen Hirn. Gleich einem Silberschwarm von Vögeln schwingend, Erreicht der Sieg den Kaiser in Stafetten. Soldaten ziehen in die Heimat singend, Und Frauen knien am Weg wie Statuetten.