口號吳王美人半醉
Li Bai 李白 (701–762)
風動荷花水殿香,姑蘇臺上宴吳王。
西施醉舞嬌無力,笑倚東窗白玉牀。
Liebestrunken (1907) Hans Bethge (1876–1946)
— in: Bethge, Hans. Die chinesische Flöte. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Leipzig: Insel Verlag, 1907. p. 32.
Im Garten des Palastes streift der Wind
Mit weichem Anhauch über Lotosblumen,
Auf der Terrasse, wohlig hingestreckt
In bunte Seidenkissen, ruht der König.
Vor ihm tanzt Si-Chy, funkelnd wie die Sterne,
Schön wie die Schönheit selber, schwebt und schwebt
Und lächelt, lächelt, wunderbar zu schauen,
Bis daß ein süß-begehrliches Ermatten
In ihre Glieder sinkt; die Hüften wiegen
Sich nun nicht mehr; die kleinen Füße ruhn, -
Und schmachtend lehnt sie an den Jaderand,
Den schimmernden, des königlichen Lagers...
Die holde Si-Chy, schmachtend lehnt sie da...
Ein Windhauch trägt dem Schloßberg zu Conrad Haußmann (1857–1922)
— in: Haußmann, Conrad. "Im Tau der Orchideen" und andere chinesische Lieder aus drei Jahrtausenden. München: Albert Langen, Verlag für Literatur und Kunst, 1908. p. 44.
Ein Windhauch trägt dem Schloßberg zu
Den Duft von Lotosblüten;
Auf der Terrasse von Ku-Su
Ruht hingestreckt der Fürst von U
Nach wonnigem Ermüden.
Es tanzt vor ihm, so schön wie nie,
In lieblichstem Bewegen
Die Schönheit selbst - es tanzt Si-Chy!
Von Liebe Matt muß nun auch sie
Sich auf sein Ruhebett legen.
Liebestrunken Hans Heilmann (1859–1930)
— in: Heilmann, Hans. Chinesische Lyrik vom 12. Jahrhundert v. Chr. bis zur Gegenwart, Die Fruchtschale. München, Leipzig: R. Piper & Co., 1905. Vol. 1, p. 49.
Am Kaiserpalast regt leise der Wind die duftigen Lotosblüten.
Auf der höchsten Terrasse von Ku-Su siehst du den König von U behaglich ausgestreckt auf üppigem Ruhebett.
Vor ihm tanzt Si-Chy, die Schöhnheit selbst, mit unvergleichlicher Anmut, mit zarten, schwebenden Bewegungen.
Sie lächelt, denn nun umfängt auch sie wollüstiges Ermatten, – und schmachtend lehnt sie sich an den weißen Jaderand des königlichen Ruhebettes.
Si-schy Klabund (1890–1928)
— in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II China: Chinesische Lyrik. Wien: Phaidon-Verlag, 1929. p. 38.
— in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II: Chinesische Gedichte. Nachdichtungen. Wien: Phaidon-Verlag, 1954. p. 54.
Lotosblüten wehen an die Balustrade.
Der König ruht auf weichem Diwan, fett und satt.
Si-Schy schwebt tanzend vor ihm wie ein Wind,
Die Anmut selbst und ein laszives Kind.
Nun hält sie inne, lächelt, fühlt sich matt
Und schmiegt sich seufzend an den Diwanrand von Yade.
— in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II: Chinesische Gedichte. Nachdichtungen. Wien: Phaidon-Verlag, 1954. p. 54.