Meng li bai er shou (2) "Fun yun zhong ri xing" 夢李白(其二)“浮雲終日行”
by Du Fu 杜甫 (712–770)
Dynasty: Tang 唐 (618–907)
Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 218.2289.
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Alfred Forke (1867–1944): An Li T'ai-po I
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Wie von einem Ort zum andern Führt der Wolken Bahn, Mußt auch du, Freund, ruhlos wandern, Kommst am Ziel nicht an. Nacheinander jetzt drei Nächte Schaut' ich dich im Traum. Schön das Wiedersehn ich dächte; Wag's zu hoffen kaum. Wenig frommt dir meine Botschaft : "Eile schnell herbei" , Die nur Mühsal dir und Not schafft, Denn du bist nicht frei. Auf dem Fluß, den Seen streiten Wind und Well'n voll Wut, Daß des Schiffes Ruder gleiten, Fürcht' ich, in die Flut. Draußen steh ich vor den Toren, Krau' mein weißes Haar, 'S ist, als hätte ich verloren, Was mein Wunsch stets war. Ehrenschirme höf'sche Trachten Glänzen im Palast, Während du mußt einsam schmachten Und zu dulden hast. Und da sagt man noch, sie hätten Fast dich schon befreit, Hält man für den Alten Ketten Stärker doch bereit. Ach, was nützt dir, zu erwerben Tausendjähr'gen Ruhm? Wenn du einmal kommst zum Sterben, Wird es still ringsum.–
in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 65f. -
Otto Hauser (1876–1944): Der Dichter sieht im Traum seinen Freund Li Tai Po in Kerkerhaft
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[...] Der Schatten schwankt vor mir wohl Tag für Tag, Doch ohne daß ich ihn erfassen mag. Drei Nächte schon steht er im Traum vor mir. Ach, wüßt' ich, was er denkt, so fern von hier. Wird er in enger Haft beständig bleiben, Wird stets Verfolgung durch das Land ihn treiben? Orkan peitscht zwischen uns die Flüsse auf, Kein Nachen nimmt da sicher seinen Lauf. Mit Blüten schmückt das Leben alle andern, Er muß durch Kummer und Bedrängnis wandern. Ach, hoffen, daß das Leben neu erstehe, Der Greis zurück zu seinem Anfang gehe, Auch uns der tausend Lenze ew'ger Reigen Erneut seh' im geheimnisvollen Schweigen!–
in: Hauser, Otto. Chinesische Gedichte aus der Han-, Tang- und Sung-Zeit. Übersetzt und eingeleitet von Otto Hauser, Aus fremden Gärten 58. Weimar: Alexander Duncker Verlag, 1917. p. 17f.
The translation printed in the book "Chinesische Gedichte aus der Han-, Tang, und Sung-Zeit (Weimar 1917) on p. 17f. combines the two Chinese Poems 梦李白 in one translation. Thus, here we give verses 9-15 of the German version which match the second poem of the Chinese original. -
Volker Klöpsch (1948–): Ich träume von Li Bo (II)
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in: Klöpsch, Volker. Der seidene Faden. Gedichte der Tang. Frankfurt a. M.: Insel Verlag, 1991. p. 158.
浮雲終日行,遊子久不至。 三夜頻夢君,情親見君意。 告歸常局促,苦道來不易。 江湖多風波,舟楫恐失墜。 出門搔白首,若負平生志。 冠蓋滿京華,斯人獨顦顇。 孰云網恢恢,將老身反累。 千秋萬歲名,寂莫身後事。