Bao yu 鴇羽
Dynasty: Zhou 周 (1045 BC–256 BC)
Included in: Ruan Yuan 阮元 (ed.). Mao shi zheng yi 毛詩正義, Shi san jing zhu shu 十三經注疏 2. Taipei: Yee Wen Publishing Co., Ltd., 2001. 225.
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Johann Cramer : Kriegszüge
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Die Vögel nach dem Westen ziehn, Auf die Zweig' unterwegs sie sich setzen hin. Des Kaisers Dienst vergönnt uns nicht Aufschub und Unterlaß der Pflicht; Wir ließen Haus und Hof, bestellt Wird nicht durch uns der Aeltern Feld, Was wird nun ohne Brod Die Aeltern retten vor dem Hungertod? Wie lang, o blauer Himmel, Uns noch das Wandern droht! Die Vögel nach dem Osten ziehn, Nur kurze Rast ist ihnen da verliehn. Es gilt des Reiches Wichtigkeit, Davor entweichet unsre weit. Für's große Reich wir kämpfen gehn, Da bleibt der Pflug zu Hause stehn. Wer sorget nun für's Aelternpaar, Daß sie den Mais sich kochen gar? Wie lang, o blauer Himmel, Zieht noch der Krieger Schaar? Es ziehn die Vögel nach dem Süd, Und rasten nicht eher bis daß sie müd'. Die Pflicht trieb mich vom Vaterhaus, Vom Frieden in den Krieg hinaus. Das Feld muß ohne Pflüger ruhn, Die Heerd' ist ohne Hirten nun, Dem Reiße Pfleg' und Wäss'rung fehlt, Die Aeltern drum der Hunger quält. Wie lang, o blauer Himmel, Bleibt mir die Heimath noch verhehlt?–
in: Cramer, Johann (ed.). Schi-King, oder Chinesische Lieder, gesammelt von Confucius. Neu und frei nach A. La Charme's lateinischer Übersetzung bearbeitet. Fürs deutsche Volk hg. von Johann Cramer, Das himmlische Reich. Oder China's Leben, Denken, Dichten und Geschichte, 4 vols. Crefeld: Verlag der J. H. Funcke'schen Buchhandlung, 1844. p. 92. –
in: Jolowicz, Heinrich. Blüthenkranz morgenländischer Dichtung. Breislau: Verlag von Eduard Trewendt, 1860. p. 19. -
Heide Köser : Die Federn der Trappe
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in: Köser, Heide and Hetzer, Armin. Das Liederbuch der Chinesen. Guofeng. Frankfurt a. M.: Insel Verlag, 1990. p. 101. -
Friedrich Rückert (1788–1866): Kriegszüge
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Die Vögel ziehn nach Westen, Und ruhen unterwegs auf dürren Aesten. Nicht Aufschub will noch Unterlassen Der Dienst des Kaisers uns vergönnen, Daher wir Haus und Hof verlassen, Und unser Feld nicht bauen können. Wer pflanzet unsre Aehren, Die Eltern zu ernähren? Wie lang', o blauer Himmel, Soll unser Umziehn währen! Die Vögel ziehn nach Osten, Und dürfen kurze Ruhe nur verkosten. Des Reiches Angelegenheiten Sind werth den unsern vorzugehn; Es gilt für's große Reich zu streiten, Und unsre Pflüge bleiben stehn. Wer sieht nach meinem Maise Für's Elternpaar das greise? Wann, o du blauer Himmel, Wird enden diese Reise! Die Vögel ziehn nach Süden, Und ruhn nicht aus, als bis sie ganz ermüden. Der Ruf der Pflicht hat mich entrissen Der stillen Ruh an meinem Herde; Mein Feld muß seinen Pflüger missen, Und ihren Hirten meine Herde. Das Wasser fehlt dem Reise, Den Eltern fehlt die Speise. Wann, o du blauer Himmel, Kehr' ich in meine Gleise?–
in: Rückert, Friedrich. Schi-king. Chinesisches Liederbuch. Altona: J. F. Hammerich, 1833. p. 132f. -
Victor von Strauß (1809–1899): Dienstpflicht und Kindespflicht
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Wildgänse laut die Flügel regen Und setzen sich in Eichgehegen. Im Königsdienste gilt's, sich regen. Nicht anbau'n konnten wir den Hirsensegen; Wer wird denn unsrer Ältern pflegen? Endloser blauer Himmel du! Wann sind wir wieder dort zugegen? Der wilden Gänse Flügel schallt, Sie setzen sich im Dornenwald. Im Königsdienste gilt's, sich regen. Fern sind wir, da es Hirse säen galt; Wie wird den Ältern Unterhalt? Endloser blauer Himmel du! Kommt denn noch nicht das Ende bald? Der wilden Gänse lärm'gen Heeren Muß Rast der Maulbeerhain gewähren. Im Königsdienste gilt's, sich regen. Der Bau von Reiß und Mais mußt' uns entbehren, Wie werden sich die Eltern nähren? Endloser blauer Himmel du! Wann wird die Ordnung wiederkehren?–
in: Strauß, Victor von. Schi-king. Das kanonische Liederbuch der Chinesen. Heidelberg: Carl Winter's Universitätsbuchhandlung, 1880. p. 203. –
in: Gundert, Wilhelm. Lyrik des Ostens. München: Carl Hanser Verlag, 1952. p. 243.
肅肅鴇羽,集于苞栩。 王事靡盬,不能蓺稷黍。 父母何怙。 悠悠蒼天,曷其有所。 肅肅鴇翼,集于苞棘。 王事靡盬,不能蓺黍稷。 父母何食。 悠悠蒼天,曷其有極。 肅肅鴇行,集于苞桑。 王事靡盬,不能蓺稻粱。 父母何嘗。 悠悠蒼天,曷其有常。